Fußballmuseum

Online-Lexikon über jüdische Fußballer veröffentlicht

Foto: imago images/Shotshop

Unter dem Titel »Niemals vergessen« veröffentlicht das Deutsche Fußballmuseum am Donnerstag - dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust - ein Online-Lexikon verfolgter jüdischer Fußballer.

Es würdigt die Lebensgeschichten heute zumeist vergessener jüdischer Fußballer und Funktionäre, die bis zu ihrer Ausgrenzung und Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus einen zentralen Teil der deutschen Fußballkultur ausmachten. Sie wurden verfemt, verfolgt oder ermordet.

Gratis Das Lexikon ist in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der deutschen Fußballmuseen und Vereinsarchive entstanden. Bisher sind 23 Vereine und Gruppen aus ganz Deutschland daran beteiligt. Es ist kostenlos auf »fussballmuseum.de« abrufbar.

»Die Nationalsozialisten löschten nicht nur Leben aus, sondern auch Erinnerungen. Die Konterfeis sportlich erfolgreicher Juden wurden aus Sammelalben entfernt, ihre Namen von Gedenkplatten gekratzt, ihre Gesichter aus Vereinsfotos herausretuschiert und ihre Erfolge aus Rekordlisten gestrichen«, sagte Museumsdirektor Manuel Neukirchner. »Mit dem Online-Lexikon machen wir auf das Schicksal verfemter und ermordeter jüdischer Sportpioniere aufmerksam, die dem Fußball in Deutschland einst wichtige Impulse gaben. Zudem ist es unser Anliegen, ein permanentes Zeichen gegen jede antisemitische und rassistische Tendenz im heutigen Fußball zu setzen«, erläuterte Neukirchner.

Lebensweg Bisher wurden bereits mehr als 200 Biografien jüdischer Fußballer und Funktionäre rekonstruiert und dem Lexikon hinzugefügt. Darunter sind bekannte Fußballer wie Nationalspieler Julius Hirsch, der im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Die Biografien sind mit Namen, Vereinszugehörigkeit, Erfolgen und Lebensweg erfasst. dpa

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Nach zwölf Jahren kommt nun die Fortsetzung des Weltbestsellers ins Kino

von Peter Claus  25.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Menschenrechte

Die andere Geschichte Russlands

»Wir möchten, dass Menschen Zugang zu unseren Dokumenten bekommen«, sagt Irina Scherbakowa über das Archiv der von Moskau verbotenen Organisation Memorial

 25.12.2025

Rezension

Großer Stilist und streitbarer Linker

Hermann L. Gremliza gehört zu den Publizisten, die Irrtümer einräumen konnten. Seine gesammelten Schriften sind höchst lesenswert

von Martin Krauß  25.12.2025

Glastonbury-Skandal

Keine Anklage gegen Bob-Vylan-Musiker

Es lägen »unzureichende« Beweise für eine »realistische Aussicht auf eine Verurteilung« vor, so die Polizei

 24.12.2025

Israel

Pe’er Tasi führt die Song-Jahrescharts an

Zum Jahresende wurde die Liste der meistgespielten Songs 2025 veröffentlicht. Eyal Golan ist wieder der meistgespielte Interpret

 23.12.2025

Israelischer Punk

»Edith Piaf hat allen den Stinkefinger gezeigt«

Yifat Balassiano und Talia Ishai von der israelischen Band »HaZeevot« über Musik und Feminismus

von Katrin Richter  23.12.2025

Los Angeles

Barry Manilow teilt Lungenkrebs-Diagnose

Nach wochenlanger Bronchitis finden Ärzte einen »krebsartigen Fleck« in seiner Lunge, erzählt der jüdische Sänger, Pianist, Komponist und Produzent

 23.12.2025

Hollywood

Timothée Chalamet – der neue Leonardo DiCaprio?

Er gilt aktuell als einer der gefragtesten Schauspieler. Seine Karriere weckt Erinnerungen an den Durchbruch des berühmten Hollywood-Stars, der ihm einen wegweisenden Rat mitgab

von Sabrina Szameitat  22.12.2025