Frankfurt/ Main

Neu und dynamisch

Menachem Fisch, Armina Omerika und Christian Wiese (v.l.) von der Goethe-Uni in Frankfurt am Main Foto: Astrid Ludwig

Die Vorfreude ist auf beiden Seiten groß. »Es gibt bereits eine Vielzahl an Kooperationen, aber ein solches Zentrum ist neu und international einmalig«, betonte Christian Wiese, Professor der Frankfurter Goethe-Universität. Wiese ist der Initiator des neuen »Frankfurt-Tel Aviv Center for Study of Religious and Interreligious Dynamics«, dessen Gründung auch mit Menachem Fisch, Direktor des Zentrums für religiöse und interreligiöse Studien an der Universität Tel Aviv verbunden ist.

Fisch, emeritierter Joseph-und-Ceil-Mazer-Professor für Geschichte und Wissenschaftsphilosophie, forscht seit langem in der Stadt am Main. Mit dem neuen Zentrum gehe »ein langgehegter Traum in Erfüllung«, so Wiese und Fisch während der Feierlichkeiten.

Chance Als einmalig und große akademische Chance lobte Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Uni, die Neugründung.Im Dezember 2021 wurde virtuell bereits ein Memorandum unterzeichnet. Schleiff hoffe, dass das Forschungszentrum der Auftakt für weitere gemeinsame Kapitel ist. Eine »sehr wichtige, neue Ebene der Zusammenarbeit« ist das Zentrum auch für die Vizepräsidentin der Universität Tel Aviv, Milette Shamir. Doron Kiesel, Direktor der jüdischen Akademie Frankfurt, sah in der Neugründung die Wiederaufnahme einer deutsch-jüdischen Tradition seit der Schoa.

Mit einer ersten Tagung wird das Frankfurt-Tel Aviv Center for Study of Religious and Interreligious Dynamics zum Jahresende in Erscheinung treten. Laut Wiese sind weitere Workshops und Symposien in Vorbereitung.

Master Das Frankfurt-Tel Aviv Zentrum wird vor allem ein virtuelles sein. Ziel sind gemeinsame Forschungsprojekte, der Austausch von Wissenschaftlern, Dozenten und Studierenden sowie gemeinsame Studiengänge. In Planung ist etwa ein internationaler Masterstudiengang, der bis Ende 2024 akkreditiert sein soll, sowie englischsprachige Vorlesungen und Seminare.

Verbunden ist damit die wechselseitige Anerkennung von Studienleistungen und Veranstaltungen. Es wird eine Summer School geben, ein Graduiertenkolleg und gemeinsame Forschungsanträge. Der deutsch-israelischer Studierendenaustausch wird allerdings noch etwas Zeit brauchen. Derzeit läuft die Suche nach Geldgebern für Stipendien. Fünf Frankfurter Studierende sollen den Anfang machen.

Lesen Sie mehr in der kommenden Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  14.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025

Kino

Zwischen »Oceans Eleven« und Houdini-Inszenierung

»Die Unfassbaren 3« von Ruben Fleischer ist eine rasante wie präzise choreografierte filmische Zaubershow

von Chris Schinke  13.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.11.2025

Film

Dekadenz, Krieg und Wahnsinn

»Yes« von Nadav Lapid ist provokativ und einseitig, enthält aber auch eine tiefere Wahrheit über Israel nach dem 7. Oktober

von Sascha Westphal  13.11.2025

Kolumne

Hineni!

Unsere Autorin trennt sich von alten Dingen und bereitet sich auf den Winter vor

von Laura Cazés  13.11.2025

Zahl der Woche

-430,5 Meter

Fun Facts und Wissenswertes

 12.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 13. November bis zum 20. November

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025