Israel

Netflix-Star nach Kriegsverletzung aus Klinik entlassen

Der aus »Fauda« bekannte Idan Amedi wurde als Soldat in Gaza verwundet. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der israelische Netflix-Star (»Fauda«) und Sänger Idan Amedi ist nach einer schweren Verletzung im Gaza-Krieg aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der 35-Jährige war vor gut zwei Wochen bei einer Explosion verletzt und mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus bei Tel Aviv gebracht worden.

Nach seiner Entlassung erzählte Amedi am Donnerstag vor Journalisten von dem Vorfall, bei dem er sechs Kameraden verloren hatte.

»Ich kam hier verbrannt und verrußt an, im künstlichen Koma und mit Beatmung«, sagte Amedi zu seiner Einlieferung ins Krankenhaus. »Man konnte mich nicht identifizieren, auf einem Zettel stand «Unbekannter 22-jähriger».« Amedi, Reservist im Ingenieurkorps, war nach Medienberichten bei einer Explosion an einem Tunnelschacht verletzt worden.

Vorfall um Explosion ungeklärt

»Die Dinge, die wir dort gefunden haben, haben uns den Schlaf geraubt«, sagte Amedi, mit dem linken Arm in einer Binde. Er sprach dabei über den »Umfang und die Tiefe des Tunnelsystems sowie die speziellen Waffen, die wir dort gefunden haben«.

Am 8. Januar sei die Sprengung eines Tunnelbereichs sowie dortiger Waffen geplant gewesen. Aus noch ungeklärten Gründen sei es zu einer Explosion gekommen. Amedi entschuldigte sich unter Tränen bei seinen Kameraden, die dabei ums Leben gekommen waren.

Der Schauspieler war durch die Serie »Fauda« weltweit bekannt geworden. Er spielt dort den Agenten Sagi Zur in einer Anti-Terror-Einheit des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet. Ein weiteres Crew-Mitglied von »Fauda« war im November bei einem Einsatz im Gazastreifen durch eine Sprengfalle getötet worden.

In der in Deutschland auf Netflix verfügbaren Serie »Fauda« geht es zentral um den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Die dritte Staffel spielt im Gazastreifen. dpa

Erinnerungskultur

»Algorithmus als Chance«

Susanne Siegert über ihren TikTok-Kanal zur Schoa und den Versuch, Gedenken neu zu denken

von Therese Klein  07.11.2025

Erinnerung

Stimmen, die bleiben

Die Filmemacherin Loretta Walz hat mit Überlebenden des KZ Ravensbrück gesprochen – um ihre Erzählungen für die Zukunft zu bewahren

von Sören Kittel  07.11.2025

New York

Kanye West bittet Rabbi um Vergebung

Der gefallene Rapstar Kanye West hat sich bei einem umstrittenen Rabbiner für seine antisemitischen Ausfälle entschuldigt

 07.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  07.11.2025

Interview

Schauspieler Jonathan Berlin über seine Rolle als Schoa-Überlebender und Mengele-Straßen

Schauspieler Jonathan Berlin will Straßen, die in seiner Heimat Günzburg nach Verwandten des KZ-Arztes Mengele benannt sind, in »Ernst-Michel-Straße« umbenennen. Er spielt in der ARD die Rolle des Auschwitz-Überlebenden

von Jan Freitag  07.11.2025

Paris

Beethoven, Beifall und Bengalos

Bei einem Konzert des Israel Philharmonic unter Leitung von Lahav Shani kam es in der Pariser Philharmonie zu schweren Zwischenfällen. Doch das Orchester will sich nicht einschüchtern lassen - und bekommt Solidarität von prominenter Seite

von Michael Thaidigsmann  07.11.2025

TV-Tipp

Ein Überlebenskünstler zwischen Hallodri und Held

»Der Passfälscher« ist eine wahre und sehenswerte Geschichte des Juden Cioma Schönhaus, der 1942 noch immer in Berlin lebt

von Michael Ranze  07.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  07.11.2025

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  07.11.2025