Musik

Michael Stipe unterstützt Radiohead

Michael Stipe Foto: dpa

R.E.M.-Frontmann Michael Stipe hat sich mit klaren Worten von der israelfeindlichen BDS-Kampagne distanziert, die das Konzert der Band Radiohead am Mittwoch in Israel verhindern will. »Ich stehe hinter Radiohead und ihrer Entscheidung, aufzutreten«, schrieb der Sänger auf seiner Instagram-Seite. »Lasst uns hoffen, dass der Dialog fortgesetzt wird, damit es zu einem Ende der Besatzung und einer friedlichen Lösung kommt.«

Der amerikanische Sänger Michael Stipe ist einer von wenigen Künstlern, die öffentlich Stellung gegen die Aktion der »Boycott, Divestment and Sanctions«-Bewegung beziehen. Schon seit mehreren Monaten setzt BDS Radiohead unter Druck und fordert regelmäßig die Absage ihres Konzerts am 19. Juli in Tel Aviv, was die Band vehement verweigert.

Faschismus In einem offenen Brief hatten im Februar dieses Jahres Pink-Floyd-Frontmann Roger Waters, der britische Regisseur Ken Loach und mehr als 40 andere Künstler Radiohead wegen ihres geplanten Konzerts angefeindet. »Es ist nur ein sehr kleines Opfer, um diejenigen zu unterstützen, die sich gegen staatlich organisierten Faschismus auflehnen«, hieß es darin unter anderem. Doch Thom Yorke, Sänger von Radiohead, konterte: »Ich finde es zutiefst verstörend, dass eine Gruppe von internationalen Künstlern uns öffentlich ankackt, statt mit uns persönlich in den Dialog zu treten.«

Anfang Juli störten dann Anhänger der BDS-Bewegung ein Konzert von Radiohead in Glasgow. Mehrere Aktivisten hielten Schilder mit dem Hashtag »CancelTelAviv« und palästinensischen Flaggen in die Höhe. Zuvor hatten sie schon am Eingang des Konzerts für die Absage des Auftritts in Tel Aviv demonstriert. Thom Yorke kommentierte die Aktion mit den Worten: »Some fucking people!«.

Die BDS-Bewegung wurde im Jahr 2005 auf den Aufruf von über 170 palästinensischen Nichtregierungsorganisationen hin ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, durch gezielte Boykottaufrufe Israel international zu isolieren und als angeblichen »Apartheidstaat« zu diffamieren. Dabei hat sie sowohl israelische Firmen und Institutionen als auch Wissenschaftler und Künstler im Visier. ppe

Berlin

Mut im Angesicht des Grauens: »Gerechte unter den Völkern« im Porträt

Das Buch sei »eine Lektion, die uns lehrt, dass es selbst in den dunkelsten Zeiten Menschen gab, die das Gute dem Bösen vorzogen«, heißt es im Vorwort

 17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Berlin

»Stärker als die Angst ist das menschliche Herz«

Die Claims Conference präsentiert in einem Bildband 36 Männer und Frauen, die während der Schoa ihr Leben riskierten, um Juden zu retten

von Detlef David Kauschke  17.09.2025

Auszeichnung

Theodor-Wolff-Preis an Journalisten vergeben

Der Theodor-Wolff-Preis erinnert an den langjährigen Chefredakteur des »Berliner Tageblatts«, Theodor Wolff (1868-1943)

 17.09.2025

Los Angeles

Barbra Streisand über Dreh mit Robert Redford: »Pure Freude«

Mit dem Klassiker »The Way We Were« (»So wie wir waren«) brachen die beiden Stars in den 70er-Jahren Millionen Herzen. Nach dem Tod von Redford blickt Hollywood-Ikone Streisand zurück auf den Dreh

von Lukas Dubro  17.09.2025

Kritik

Toni Krahl hat »kein Verständnis« für israelfeindliche Demonstrationen

Was in der Region um Israel passiere, sei ein Drama, das sich über Jahrzehnte entwickelt habe, sagte Krahl

 17.09.2025

Berlin

Für Toleranz, Demokratie: Margot Friedländer Preis vergeben

Es ist die erste Preisverleihung nach dem Tod der Stifterin. Ausgezeichnet wird der Einsatz für die Ideale der im Frühjahr gestorbenen Holocaust-Überlebenden

 17.09.2025

Hochstapler

»Tinder Swindler« in Georgien verhaftet

Der aus der Netflix-Doku bekannte Shimon Hayut wurde auf Antrag von Interpol am Flughafen festgenommen

 16.09.2025

Eurovision Song Contest

Streit um Israel: ESC könnte wichtigen Geldgeber verlieren

RTVE ist einer der fünf größten Geldgeber des Eurovision Song Contest. Umso schwerer wiegt der Beschluss, den der spanische Sender verkündet

 16.09.2025