#Zentralrat70

Mazal tov zum Siebzigsten!

Der Zentralrat der Juden in Deutschland feiert seinen 70. Geburtstag. Gegründet am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main, blickt die Vertretung der jüdischen Gemeinschaft auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück.

»Was nach der Schoa als Provisorium startete, ist heute integraler Bestandteil der deutschen Gesellschaft. Das jüdische Leben gehört dazu. Wir sind in Deutschland zu Hause«, betont Zentralratspräsident Josef Schuster zum Jubiläum.

»Das jüdische Leben gehört wieder dazu. Wir sind in Deutschland zu Hause.«

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

»Hätten wir davon den Gründern des Zentralrats erzählen können«, so Josef Schuster weiter, »dann hätten sie wohl wirklich ungläubig geschaut und inmitten der Trümmerlandschaft gesagt: Zu schön, um wahr zu sein. Doch das ist die Realität. Und sie ist nicht selbstverständlich. Das ist wahrlich ein Grund zum Feiern!«

Aus diesem Anlass liegt der aktuellen Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen ein 92-seitiges Magazin bei, das einen Blick auf die 70-jährige Geschichte des Zentralrats wirft – angefangen von den Herausforderungen eines Neubeginns nach 1945 über digitale Projekte bis zu hin zu der Diskussion um Militärrabbiner.

Prominente Autoren kommen zu Wort. Rafael Seligmann wirft einen Blick auf seine studentische Vergangenheit, Adriana Altaras fragt augenzwinkernd, was wäre, wenn beim Zentralrat »alle so oft anrufen wie ich«, Josef Joffe spricht im Interview mit Louis Lewitan über Identität und Heimatgefühl, Lana Lux ärgert sich, dass sie noch immer nach ihrer Herkunft gefragt wird, Michael Wolffsohn beleuchtet die Ironie der Geschichte, und Juna Grossmann denkt darüber nach, warum es so schwierig scheint, lebendiges Judentum wahrzunehmen.

Dies und noch viel mehr lesen Sie in unserem Magazin. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! ja

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

TV-Kritik

Allzu glatt

»Denken ist gefährlich«, so heißt eine neue Doku über Hannah Arendt auf Deutsch. Aber Fernsehen, könnte man ergänzen, macht es bequem - zu bequem. Der Film erklärt mehr als dass er zu begeistern vermag

von Ulrich Kriest  02.12.2025

Streaming

Gepflegter Eskapismus

In der Serie »Call my Agent Berlin« nimmt sich die Filmbranche selbst auf die Schippe – mit prominenter Besetzung

von Katrin Richter  02.12.2025

Jean Radvanyi

»Anna Seghers war für mich ›Tschibi‹«

Ein Gespräch mit dem Historiker über die Liebesbriefe seiner Großeltern, Kosenamen und hochaktuelle Texte

von Katrin Richter  02.12.2025

TV-Kritik

Politisierende Ermittlungen

In »Schattenmord: Unter Feinden« muss eine arabisch-stämmige Polizistin den Mord an einem jüdischen Juristen aufklären

von Marco Krefting  02.12.2025

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Rache

»Trigger-Thema« für Juden

Ein Filmseminar der Jüdischen Akademie untersuchte das Thema Vergeltung als kulturelle Inszenierung

von Raquel Erdtmann  01.12.2025

Wuppertal

Schmidt-Rottluff-Gemälde bleibt in Von der Heydt-Museum

»Zwei Frauen (Frauen im Grünen)« von Karl Schmidt-Rottluff kann im Von der Heydt Museum in Wuppertal bleiben. Nach Rückgabe an die Erbin erwarb die Stadt das Bild von ihr. Vorausgegangen waren intensive Recherchen zur Herkunft

 01.12.2025

Dorset

»Shakespeare In Love« - Dramatiker Tom Stoppard gestorben

Der jüdische Oscar-Preisträger war ein Meister der intellektuellen Komödie. Er wurde 88 Jahre alt

von Patricia Bartos  01.12.2025