Lesen!

Marc Chagalls Bibelpastelle

Rein theoretisch sind Weihnachtsgeschenke kein Thema für Juden. Wir feiern die Geburt Jesu nicht. Stattdessen haben wir Chanukka. Andererseits leben wir nun mal in einer von christlichen Traditionen geprägten Gesellschaft. Das bringt es mit sich, dass, Judentum hin oder her, Freunde, Bekannte und Geschäftspartner uns beschenken und im Gegenzug auch von uns Präsente zum 24. Dezember erwarten – möglichst etwas Jüdisches.

großprojekt Eine potenzielle Lösung dieses Dezemberdilemmas liegt seit September im Kölner Wienand-Verlag vor. Dort ist ein opulenter Bildband von Pierre Provoyeur erschienen: Chagall: Wort und Tat. Die Pastelle der biblischen Botschaft. Mitte der 60er-Jahre hatte der aus dem weißrussischen Witebsk stammende jüdische Künstler 17 großformatige Bilder zu Themen aus der Tora gemalt – über die Vertreibung aus dem Paradies und die Arche Noah bis zum Hohelied Salomos –, die seit 1973 im Musée National Message Biblique Marc Chagall in Nizza ausgestellt sind. Es war eines der größten Projekte Chagalls, der zu diesem Zeitpunkt bereits in seinen Siebzigern war.

Der Band versammelt auf 229 Abbildungen 97 Pastellzeichnungen, die der Künstler in Vor- und Nachbereitung dazu gemacht hat. Die von Pierre Provoyeur, einem ausgewiesenen Chagall-Experten und persönlichen Freund des Malers, im Begleittext erläuterten Bilder ermöglichen eine Art Werkstattbesuch mit Einblick in die Arbeitsweise Marc Chagalls, seinen Zugang zu dem biblischen Thema und der künstlerischen Umsetzung. Übrigens: Als Geschenk zu Chanukka, Bar- oder Batmizwa passt der Band als Geschenk auch.

Pierre Provoyeur: »Chagall: Wort und Tat. Die Pastelle der biblischen Botschaft«. Wienand, Köln 2011, 244 S., 229 Abb, 68 €

USA

Trauer um Filmmusiker Mark Snow

Der Komponist starb am Freitag im Alter von 78 Jahren

 05.07.2025

Andrea Kiewel

»Sollen die Israelis sich abschlachten lassen?«

Die »Fernsehgarten«-Moderatorin äußert sich im »Zeit«-Magazin erneut deutlich politisch zu ihrer Wahlheimat

 03.07.2025

Medien

»Ostküsten-Geldadel«: Kontroverse um Holger Friedrich

Der Verleger der »Berliner Zeitung« irritiert mit seiner Wortwahl in Bezug auf den jüdischen Weltbühne-Gründer-Enkel Nicholas Jacobsohn. Kritiker sehen darin einen antisemitischen Code

von Ralf Balke  03.07.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  03.07.2025

Sehen!

»Hot Milk«

Die Mutter-Tochter-Geschichte unter der Regie von Rebecca Lenkie­wicz ist eine Adaption des Romans von Deborah Levy

von Anke Sterneborg  03.07.2025

Aufgegabelt

Iced Tahini Latte

Rezepte und Leckeres

 02.07.2025

Essay

Wenn der Wutanfall kommt

Kleine Kinder können herausfordern. Was macht das mit Eltern? Reflexionen einer Mutter

von Nicole Dreyfus  02.07.2025

Meinung

Die Erforschung von Antisemitismus braucht Haltung und Strukturen

Damit die universitäre Wissenschaft effektiv zur Bekämpfung von Judenhass beitragen kann, muss sie zum einen schonungslos selbstkritisch sein und zum anderen nachhaltiger finanziert werden

von Lennard Schmidt, Marc Seul, Salome Richter  02.07.2025

Nach Skandal-Konzert

Keine Bühne bieten: Bob-Vylan-Auftritt in Köln gestrichen

Die Punkband hatte beim Glastonbury-Festival israelischen Soldaten den Tod gewünscht

 02.07.2025