Marbach

Literaturarchiv erwirbt Kafka-Brief

Franz Kafka (1883–1924) Foto: dpa

Marbach

Literaturarchiv erwirbt Kafka-Brief

In dem Schreiben an Max Brod berichtet der Schriftsteller über seine Lebenssituation, Angst und Einsamkeit

 28.11.2020 17:56 Uhr

Das Deutsche Literaturarchiv hat einen handschriftlichen Brief des Schriftstellers Franz Kafka aus den späten Jahren seiner Krankheit erworben. Das Schreiben stammt nach Angaben des Marbacher Hauses von Freitag aus dem Privatbesitz des Sammlers und Kunsthändlers Heiner Bastian.

Er habe den Brief auf einer Auktion erstanden, dem Archiv als Dauerleihgabe übergeben und jetzt zu einem ermäßigten Preis überlassen, teilte das Literaturarchiv mit. Kafka (1883–1924) gehört zu den weltweit bekanntesten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. In Marbach gehört sein Werk zu den Sammelschwerpunkten. 

»das schloss« In dem Brief berichtet Kafka seinem engsten Freund Max Brod im September 1922 auf acht Seiten über seine Arbeit am Roman Das Schloss und über seine Lebenssituation, über Angst und Einsamkeit. Unter anderem heißt es darin: »Im Grunde ist doch die Einsamkeit mein einziges Ziel, meine größte Lockung, meine Möglichkeit und, vorausgesetzt, daß man überhaupt davon reden kann, daß ich mein Leben ›eingerichtet‹ habe, so doch immer im Hinblick darauf, daß sich die Einsamkeit darin wohlfühle.«

Das Literaturarchiv in Marbach am Neckar wächst nach Angaben seiner Direktorin Sandra Richter Jahr für Jahr um 1300 Regalmeter. Gesammelt werden unter anderem Nachlässe, Sammlungen, Archive, sogar Büsten und Möbel. Im Fokus stehen Literatur und Philosophie seit 1750 bis in die Gegenwart.

Offiziellen Angaben zufolge ruhen in rund 44.000 Archivkästen mehr als 1000 Nachlässe, Sammlungen von Schriftstellern oder Übersetzern, dazu Archive von Verlagen und Redaktionen. dpa

Antisemitismus

Kanye Wests Hitler-Song »WW3« ist Hit auf Spotify

Der Text ist voller Hitler-Verehrung, gleichzeitig behauptet der Musiker, er könne kein Antisemit sein, weil er schwarz sei

 08.05.2025

Statistik

Dieser hebräische Jungenname bleibt der beliebteste in Deutschland

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat sich für ihre Erhebung die Daten deutscher Standesämter angeschaut

 08.05.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  08.05.2025

Schweiz

Israel warnt vor Reisen zum ESC

Den Eurovision Song Contests in Basel als Jude oder Israeli zu besuchen, könnte gefährlich werden: Das befürchtet Israels Sicherheitsrat und empfiehlt Bürgern Zurückhaltung und Wachsamkeit

 08.05.2025

Geschichte

Kampf ums Überleben

Jochen Hellbeck analysiert in seinem neuen Buch den deutschen Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion und die Rolle ihrer jüdischen Bürger im Zweiten Weltkrieg

von Dmitirj Belkin  08.05.2025

Bergen-Belsen

»Der Holocaust wird als Kulisse benutzt, um Israel anzugreifen«

Menachem Rosensaft ist verstört über ein Theaterstück, in dem die Lage von jüdischen Schoa-Überlebenden in Displaced-Persons-Camps mit der von Palästinensern verglichen wird

von Michael Thaidigsmann  08.05.2025 Aktualisiert

Berlin

Weimer: Antisemitismus in der Kultur als erstes großes Thema

Der neue Staatsminister für Kultur und Medien will an seinem ersten Tag ein Zeichen setzen - und empfängt gleich einen besonderen Gast

 07.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  07.05.2025

Kulturstaatsministerium

Weimer sichert Zentralrat der Juden Solidarität zu

Neuer Minister nach Gespräch mit Josef Schuster: »Für mich ist es schmerzlich, ja unerträglich, zu sehen, wie der Antisemitismus in die Gesellschaft hineinkriecht«

 07.05.2025 Aktualisiert