Berlin

Licht ins Dunkel

Blick in die Berliner Ausstellung Foto: Gregor Zielke

Welchen Einfluss hatten die NS-Zeit oder der Zweite Weltkrieg auf die Besitzgeschichte von Kunstwerken und Büchern? Diesen Fragen geht die Schau Spurensicherung. Die Geschichte(n) hinter den Werken ab Samstag in der Berliner Akademie der Künste auf den Grund. Dabei gibt sie Einblicke in detektivische Methoden der Herkunftsforschung und wie sich NS-Raubgut in den eigenen Beständen ausfindig machen lässt.

»Es geht uns um die spannenden Geschichten von Objekten, die auf verschlungenen Wegen in unsere Sammlung gekommen sind«, erläuterte der Direktor des Archivs der Akademie, Werner Heegewaldt, am Donnerstag. Damit wollen man auch »Empathie wecken für Restitutionsentscheidungen«. Die Schau läuft bis zum 22. Januar 2023.

exponate Zu den Exponaten gehören Manuskripte des Philosophen Walter Benjamin, die von der Gestapo beschlagnahmte Büchersammlung des Kunstkritikers Alfred Kerr, Skizzen der Maler Max Liebermann und Carl Blechen oder die Gemäldesammlung von Otto Nagel, in deren Besitz der DDR-Staatsapparat zu gelangen versuchte.

Weil Eigentumswechsel häufig mit Krieg und Repression verbunden waren, »ist die Rekonstruktion des Weges von der Entstehung bis in das Archiv, die Bibliothek oder das Museum für alle Beteiligten so wichtig«, erklärte die Akademie. Dies sei »mehr als die Klärung von Eigentumsverhältnissen und der Versuch, historisches Unrecht zu erkennen und im besten Falle wiedergutzumachen«.

Mit über 1200 Künstler-Nachlässen und einer bis in das Jahr 1696 zurückreichenden Kunstsammlung und Bibliothek gilt das Akademie-Archiv als eine der bedeutendsten Sammlungen zur Kunst und Kultur der Moderne. kna

Lesen Sie mehr in der kommenden Ausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Kulturkolumne

Was bleibt von uns?

Lernen von John Oglander

von Sophie Albers Ben Chamo  25.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025

Hollywood

Scarlett Johansson macht bei »Exorzist«-Verfilmung mit

Sie mimte die Marvel-Heldin »Black Widow« und nahm es in »Jurassic World: Die Wiedergeburt« mit Dinos auf. Nun lässt sich Scarlett Johansson auf den vielleicht düstersten Filmstoff ihrer Laufbahn ein

 25.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  24.11.2025

Nachruf

Das unvergessliche Gesicht des Udo Kier

Er ritt im Weltall auf einem T-Rex, spielte für Warhol Dracula und prägte mit einem einzigen Blick ganze Filme. Udo Kier, Meister der Nebenrolle und Arthouse-Legende, ist tot. In seinem letzten Film, dem Thriller »The Secret Agent«, verkörpert er einen deutschen Juden

von Christina Tscharnke, Lisa Forster  24.11.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Nürnberg

»Tribunal 45«: Ein interaktives Spiel über die Nürnberger Prozesse

Darf man die Nürnberger Prozesse als Computerspiel aufarbeiten? Dieses Spiel lässt User in die Rolle der französischen Juristin Aline Chalufour schlüpfen und bietet eine neue Perspektive auf die Geschichte

von Steffen Grimberg  24.11.2025