Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) haben in den vergangenen dreieinhalb Jahren ihre eigene Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus erforscht.
Die Ergebnisse sollen am 15. Juni als Buch und E-Book veröffentlicht werden, wie die Kunstsammlungen am Montag in Dresden ankündigten. Auch soll es von diesem Tag an eine Online-Recherchemöglichkeit geben.
BIOGRAFIEN Der Band enthält den Angaben zufolge Biografien von 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die während der NS-Diktatur (1933-45) Verantwortung für die Dresdner Sammlungen getragen haben.
Zahlreiche Personen werden demnach erstmals ausführlicher vorgestellt. Auch an den jüdischen Museumsbeamten Fritz van Emden (1898-1958), der 1933 als Kustos der Museen für Tier- und Völkerkunde entlassen worden und drei Jahre später nach London emigriert sei, werde erinnert.
Zu den SKD zählen unter anderen Einrichtungen die Gemäldegalerie Alte Meister, Historisches und Neues Grünes Gewölbe, das Kupferstich-Kabinett, das Albertinum und die Völkerkundemuseen in Dresden, Leipzig und Herrnhut.
VERBUND Zur NS-Zeit zählten auch noch inzwischen selbstständige Einrichtungen wie das Militärhistorische Museum der Bundeswehr oder die Senckenberg-Sammlungen zu dem Verbund.
Auch deren Geschichte und das Agieren ihrer Verantwortungsträger werden in dem Band untersucht, wie es hieß. Die Publikation erscheint unter dem Titel »Zwischen Kunst, Wissenschaft und Politik.
Die Staatlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in Dresden und ihre Mitarbeiter im Nationalsozialismus«. Sie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. epd