Dresden

Kunstsammlungen erforschen Rolle zur NS-Zeit

Cover des Buches, das Mitte Juni erscheinen soll Foto: Böhlau Verlag Köln

Dresden

Kunstsammlungen erforschen Rolle zur NS-Zeit

Ergebnisse sollen am 15. Juni als Buch und E-Book veröffentlicht werden

 08.06.2020 12:00 Uhr

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) haben in den vergangenen dreieinhalb Jahren ihre eigene Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus erforscht.

Die Ergebnisse sollen am 15. Juni als Buch und E-Book veröffentlicht werden, wie die Kunstsammlungen am Montag in Dresden ankündigten. Auch soll es von diesem Tag an eine Online-Recherchemöglichkeit geben.

BIOGRAFIEN Der Band enthält den Angaben zufolge Biografien von 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die während der NS-Diktatur (1933-45) Verantwortung für die Dresdner Sammlungen getragen haben.

Zahlreiche Personen werden demnach erstmals ausführlicher vorgestellt. Auch an den jüdischen Museumsbeamten Fritz van Emden (1898-1958), der 1933 als Kustos der Museen für Tier- und Völkerkunde entlassen worden und drei Jahre später nach London emigriert sei, werde erinnert.

Zu den SKD zählen unter anderen Einrichtungen die Gemäldegalerie Alte Meister, Historisches und Neues Grünes Gewölbe, das Kupferstich-Kabinett, das Albertinum und die Völkerkundemuseen in Dresden, Leipzig und Herrnhut.

VERBUND Zur NS-Zeit zählten auch noch inzwischen selbstständige Einrichtungen wie das Militärhistorische Museum der Bundeswehr oder die Senckenberg-Sammlungen zu dem Verbund.

Auch deren Geschichte und das Agieren ihrer Verantwortungsträger werden in dem Band untersucht, wie es hieß. Die Publikation erscheint unter dem Titel »Zwischen Kunst, Wissenschaft und Politik.

Die Staatlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in Dresden und ihre Mitarbeiter im Nationalsozialismus«. Sie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. epd

Streaming

Gepflegter Eskapismus

In der Serie »Call my Agent Berlin« nimmt sich die Filmbranche selbst auf die Schippe – mit prominenter Besetzung

von Katrin Richter  02.12.2025

Jean Radvanyi

»Anna Seghers war für mich ›Tschibi‹«

Ein Gespräch mit dem Historiker über die Liebesbriefe seiner Großeltern, Kosenamen und hochaktuelle Texte

von Katrin Richter  02.12.2025

TV-Kritik

Politisierende Ermittlungen

In »Schattenmord: Unter Feinden« muss eine arabisch-stämmige Polizistin den Mord an einem jüdischen Juristen aufklären

von Marco Krefting  02.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Rache

»Trigger-Thema« für Juden

Ein Filmseminar der Jüdischen Akademie untersuchte das Thema Vergeltung als kulturelle Inszenierung

von Raquel Erdtmann  01.12.2025

Wuppertal

Schmidt-Rottluff-Gemälde bleibt in Von der Heydt-Museum

»Zwei Frauen (Frauen im Grünen)« von Karl Schmidt-Rottluff kann im Von der Heydt Museum in Wuppertal bleiben. Nach Rückgabe an die Erbin erwarb die Stadt das Bild von ihr. Vorausgegangen waren intensive Recherchen zur Herkunft

 01.12.2025

Dorset

»Shakespeare In Love« - Dramatiker Tom Stoppard gestorben

Der jüdische Oscar-Preisträger war ein Meister der intellektuellen Komödie. Er wurde 88 Jahre alt

von Patricia Bartos  01.12.2025

Fernsehen

Abschied von »Alfons«

Orange Trainingsjacke, Püschelmikro und Deutsch mit französischem Akzent: Der Kabarettist Alfons hat am 16. Dezember seine letzte Sendung beim Saarländischen Rundfunk

 30.11.2025 Aktualisiert