Taring Padi

Künstlerkollektiv: »Gemälde steht in keiner Weise mit Antisemitismus in Verbindung«

Nach Kritik wegen antisemitischer Motive: Das Wandgemälde »People’s Justice« wird abgedeckt. Foto: IMAGO/Hartenfelser

Das indonesische Künstlerkollektiv Taring Padi hat sich in einem Statement zur Verhüllung seines Wandgemäldes »People’s Justice« geäußert. Das Werk, das Teil der documenta in Kassel ist, stand zuvor wegen der Verwendung antisemitischer Motive massiv in der Kritik.

Die Entscheidung zur Abdeckung habe »das Kollektiv gemeinsam mit der Geschäftsführung und der Künstlerischen Leitung« getroffen, heißt es auf der Website der documenta. Dort wurde auch Taring Padi die Möglichkeit gegeben, sich zu erklären.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Das Künstlerkollektiv schreibt, dass das Gemälde »in keiner Weise mit Antisemitismus in Verbindung« stehe. Nach seinem eigenen Selbstverständnis sei Taring Padi »ein progressives Kollektiv, das sich für die Unterstützung und den Respekt von Vielfalt einsetzt«. Mit der Verhüllung des Bildes werde es nun »zu einem Denkmal der Trauer über die Unmöglichkeit des Dialogs in diesem Moment«. Das Kollektiv entschuldige sich für »in diesem Zusammenhang entstandenen Verletzungen«.

Auf dem figurativen, an ein Schlachtengemälde erinnernden Wimmelbild findet sich unter anderem eine Figur, deren Kleidung und Gesichtszüge an antisemitische »Stürmer«-Karikaturen denken lassen. Auf dem schwarzen Hut der Figur ist der Runen-Schriftzug »SS« zu lesen. An einer anderen Stelle ist ein Soldat mit Schweinsnase zu sehen, auf dessen Helm »Mossad« steht und der ein rotes Halstuch mit einem Davidstern trägt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Taring Padi glaubt, dass ihr Kunstwerk fälschlicherweise als antisemitisch interpretiert worden sei. Sie schreiben: »Die Figuren, Zeichen, Karikaturen und andere visuellen Vokabeln in den Werken sind kulturspezifisch auf unsere eigenen Erfahrungen bezogen.« Seine Präsentation in Kassel sei »die erste Präsentation des Banners in einem europäischen und deutschen Kontext« und »in diesem speziellen Kontext in Deutschland«, werde das Bild als »beleidigend empfunden«. Nun hoffe man, mit dem durch die Verhüllung entstandenen »Denkmal der Trauer« den »Ausgangspunkt für einen neuen Dialog« geschaffen zu haben. ja

Zahl der Woche

384 Betten

Fun Facts und Wissenswertes

 21.10.2025

Rezension

Constantin Schreiber zwischen Hass und Hoffnung

Auch in der fünften Folge seiner Late-Night-Show geht es Constantin Schreiber darum, dass die Menschen miteinander reden. Nur zu Israel will sich niemand so richtig äußern

 21.10.2025

Rock-Legende

Grenzgänger zwischen Jazz und Rock: Manfred Mann wird 85

Der jüdische Musiker tritt seit 63 Jahren mit seinen Bands auf. Schon in den nächsten Tagen sind Konzerte in Deutschland vorgesehen

von Imanuel Marcus  20.10.2025

Los Angeles

Gene Simmons beklagt mangelndes Verständnis für Israel

Es gebe auch viele jüdische »Idioten«, die nicht verstünden, was im Nahen Osten passiere, sagt der Kiss-Rocker

 20.10.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  19.10.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Über Wurstmeldungen und andere existenzielle Fragen

von Katrin Richter  19.10.2025

Aufgegabelt

Maroni-Kuchen

Rezepte und Leckeres

von Nicole Dreyfus  19.10.2025

Sachbuch

Ärger am Skopusberg

Yfaat Weiss skizziert die wechselvolle Geschichte der israelischen Exklave in Ost-Jerusalem zwischen 1948 und 1967

von Ralf Balke  19.10.2025

Innovation

Rettung für den Kinneret

Zum ersten Mal weltweit wird entsalztes Wasser in einen Süßwassersee geleitet

von Sabine Brandes  19.10.2025