»Historical Roast«

Kritik an Netflix-Satire

Anne Frank (1929–1945) Foto: dpa

Der Streamingdienst Netflix ist wegen einer satirischen Sendung über Anne Frank in die Kritik geraten. Die Folge der Serie Historical Roast sei eine »geschmacklose Satire«, erklärte die Anne-Frank-Stiftung in Amsterdam nach Medienberichten vom Mittwoch.

Anne Frank war mit ihrer Familie während der NS-Diktatur aus Deutschland ins Exil nach Amsterdam gegangen, hielt sich dort von 1942 bis 1944 versteckt, wurde jedoch entdeckt und starb nach ihrer Deportation im Alter von 15 Jahren im Frühjahr 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen. In der umstrittenen Folge begegnet sie dem Diktator Adolf Hitler.

Tagebuch Dabei sagt der Hitler-Darsteller unter anderem: »Von allen Berichten aus dem Zweiten Weltkrieg, die ich gelesen habe, ist dein Buch mit Abstand am brennbarsten.« Damit wird offenbar auf die Bücherverbrennung durch die Nazis in Deutschland 1933 angespielt. Anne Frank hatte in ihrem Versteck in Amsterdam ihr heute berühmtes Tagebuch geschrieben.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Auch das niederländische Informations- und Dokumentationszentrum zu Israel sprach von einer geschmacklosen Sendung. Netflix sagte der niederländischen Agentur ANP, dass die Serie »die Debatte über die Geschichte anregen« solle.

Persönlichkeiten Bei der Historical Roast-Serie werden historische Persönlichkeiten wie Cleopatra, Abraham Lincoln oder Martin Luther King verbal angegangen oder »gegrillt«, wie der Serientitel nahelegt.

Verantwortlich für die »Roasts« ist der jüdische US-Komiker Jeff Ross. »Ich grille nur Leute, die ich bewundere«, hatte Ross amerikanischen Medien gesagt. »Bei Anne Frank scheint es, dass viele Leute ihre Geschichte vergessen haben.«  dpa/ja

Genetik

Liegt es in der Familie?

Eierstockkrebs ist schwer zu erkennen. Warum ein Blick auf den Stammbaum nützen kann

von Nicole Dreyfus  23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Stefan Wimmer  23.11.2025

Aufgegabelt

Linsenpfannkuchen von König David

Rezept der Woche

von Jalil Dabit, Oz Ben David  22.11.2025

TV-Tipp

TV-Premiere: So entstand Claude Lanzmanns epochaler Film »Shoah«

Eine sehenswerte Arte-Dokumentation erinnert an die bedrückenden Dreharbeiten zu Claude Lanzmanns Holocaust-Film, der vor 40 Jahren in die Kinos kam

von Manfred Riepe  21.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  21.11.2025

TV-Kritik

Allzu glatt

»Denken ist gefährlich«, so heißt eine neue Doku über Hannah Arendt auf Deutsch. Aber Fernsehen, könnte man ergänzen, macht es bequem - zu bequem. Der Film erklärt mehr als dass er zu begeistern vermag

von Ulrich Kriest  21.11.2025