München

Kollegah-Konzert abgesagt

Der Rapper »Kollegah« heißt mit bürgerlichem Namen Felix Blume. Als 15-Jähriger konvertierte er zum Islam. Foto: dpa

Das für diesen Samstagabend in München geplante Konzert des Rappers Kollegah ist abgesagt. Das »Backstage«, wo Kollegah auftreten sollte, teilte am Freitag auf seiner Homepage mit, »dass Antisemitismus, aber auch beispielsweise Homophobie unserer eindeutigen Haltung und unserem Engagement widersprechen«.

Voraussetzungen Das Konzert von Kollegah könne – wenn überhaupt – nur stattfinden, wenn bei diesem »eine ehrliche, kritische Auseinandersetzung« stattfinde und der Künstler sich im Vorfeld eindeutig und glaubwürdig anders darstelle. »Dies hat der Künstler nicht gemacht.«

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, begrüßte die Entscheidung: »Ich danke dem ‚Backstage‘ für die Absage, mit der es seinen eigenen Prinzipien treu geblieben ist und die Kritiker ernst genommen hat. Die konsequente Entscheidung mag spät kommen, aber sie ist die einzig richtige.« Knobloch hatte bereits frühzeitig eine Absage des Konzerts gefordert.

Kompromiss Offenbar hatte sich das »Backstage« um einen Kompromiss bemüht: Fans würden zwar enttäuscht sein, »allerdings ließen eben sowohl die Umstände, die Schwere der berechtigten Vorwürfe gegenüber dem Künstler sowie letztendlich sein Umgang damit keine anderen Alternativen – um die wir uns ja bis heute intensiv bemüht haben – zu«.

Kollegah wird unter anderem Antisemitismus, Homophobie und Frauenfeindlichkeit vorgeworfen. Bei der Echo-Verleihung 2018 kam es zum Eklat: Das Rapper-Duo Kollegah und Farid Bang wurde trotz antisemitischer Textzeilen ausgezeichnet. Aus Protest gaben andere Preisträger ihren Echo zurück. Der Musikpreis wurde daraufhin abgeschafft. epd

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025

Kino

Zwischen »Oceans Eleven« und Houdini-Inszenierung

»Die Unfassbaren 3« von Ruben Fleischer ist eine rasante wie präzise choreografierte filmische Zaubershow

von Chris Schinke  13.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.11.2025

Film

Dekadenz, Krieg und Wahnsinn

»Yes« von Nadav Lapid ist provokativ und einseitig, enthält aber auch eine tiefere Wahrheit über Israel nach dem 7. Oktober

von Sascha Westphal  13.11.2025

Kolumne

Hineni!

Unsere Autorin trennt sich von alten Dingen und bereitet sich auf den Winter vor

von Laura Cazés  13.11.2025

Zahl der Woche

-430,5 Meter

Fun Facts und Wissenswertes

 12.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 13. November bis zum 20. November

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025

Interview

»Erinnern, ohne zu relativieren«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer über das neue Gedenkstättenkonzept der Bundesregierung, Kritik an seiner Vorgängerin Claudia Roth und die Zeit des Kolonialismus in der deutschen Erinnerungskultur

von Ayala Goldmann  12.11.2025