Berlin

Jüdisches Museum zeigt Oppenheimers »Weintraubs Syncopators«

Ein Auftritt der Weintraubs Syncopators in der Revue »Bei uns - um die Gedächtniskirche rum« in Berlin im Jahr 1928. Foto: picture alliance / ullstein bild

Das Jüdische Museum Berlin (JMB) zeigt seit Montag das neuerworbene Bild »Weintraubs Syncopators« in seiner Dauerausstellung.

Das von dem österreichischen expressionistischen Maler Max Oppenheimer (1885-1954) stammende Gemälde von 1927 zeigt die Musiker der in der Weimarer Republik berühmten Jazz- und Showband »Weintraubs Syncopators« (»Mein Gorilla hat ’ne Villa im Zoo«), wie das Museum am Montag mitteilte. Zugleich sei es ein Kunstwerk, das unterschiedliche Aspekte deutsch-jüdischer Geschichte in sich vereine.

Nicht lange nach seiner Entstehung habe es der jüdische Rechtsanwalt und Psychoanalytiker Hugo Staub (1886-1942) erworben. 1933 floh Staub vor den Nazis zuerst nach Frankreich und später in die USA, wo er 1942 starb. Das Gemälde musste er in Berlin zurücklassen.

Fair und gerecht

Bis heute sei ungeklärt, was danach mit dem Kunstwerk geschah, hieß es. Es sei 1962 im Berliner Kunsthandel wieder aufgetaucht. Seitdem sei es im Besitz der Familie der jetzigen Verkäufer gewesen.

Das Jüdische Museum erwarb das Gemälde 2024 mit dem Einverständnis der Erben von Hugo Staub. Der Ankauf sei nur durch eine faire und gerechte Einigung mit den Erben der geschädigten Eigentümer zustande gekommen, hieß es.

Max Oppenheimer war nach Angaben des Museums ein erfolgreicher Maler des modernen Großstadtlebens. 1938 floh er vor den Nazis in die Schweiz und 1939 weiter in die USA. Auch die »Syncopators« kehrten Deutschland nach der Machtübernahme der Nazis den Rücken. Die Musiker kehrten 1933 von einer Auslands-Tournee nicht zurück. In Australien versuchte die Band vergeblich, Fuß zu fassen. epd

Literatur

Ein Funke Hoffnung

Rafael Seligmann hält Deutschland derzeit nicht für den richtigen Ort einer Renaissance jüdischen Lebens. Trotzdem gibt er die Vision nicht auf. Ein Auszug aus dem neuen Buch unseres Autors

von Rafael Seligmann  15.09.2025

Los Angeles

»The Studio« räumt bei den Emmys 13-fach ab

Überraschende Sieger und politische Statements: Ausgerechnet eine jüdische Darstellerin ruft eine israelfeindliche Parole

von Christian Fahrenbach  15.09.2025

Freiburg im Breisgau

»Keine Schonzeit für Juden«: Neues Buch von Rafael Seligmann

Antisemitismus, der 7. Oktober 2023, ein Umzug von Tel Aviv nach München in den 1950er Jahren und ein bewegtes Leben: Der Historiker streift und vertieft in seinem aktuellen Werk viele Themen

von Leticia Witte  15.09.2025

Kino

Für Hermann Göring lernte Russell Crowe Deutsch

Crowe spielt den Nazi-Verbrecher in »Nuremberg«, einem packenden Thriller über die Nürnberger Prozesse

von Manuela Imre  14.09.2025 Aktualisiert

Nach Antisemitismus-Eklat

Lahav Shani wird im Ruhrgebiet begeistert empfangen

Den Auftritt in Essen besuchte auch Belgiens Premier Bart De Wever

 14.09.2025 Aktualisiert

Aufgegabelt

»Schnitzel« aus dem AirFryer

Rezepte und Leckeres

 13.09.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.09.2025

Ernährung

Kein Gramm weniger, aber trotzdem gesünder

Wie eine Studie dazu beiträgt, den Erfolg einer Diät nicht nur anhand des Gewichts auf der Waage zu bewerten

von Sabine Brandes  13.09.2025

Kulturkolumne

Immer diese verflixten Zahlen

Wann war Puschkins Geburtsjahr? Und welche historischen Ereignisse können wir nicht vergessen?

von Maria Ossowski  13.09.2025