Sehen!

Juden im Ersten Weltkrieg

Im Spannungsfeld zwischen Zugehörigkeit und Ausgrenzung bildet der Erste Weltkrieg einen zentralen Bezugspunkt deutsch-jüdischer Erinnerungskultur. Aus den reichhaltigen Beständen zu diesem Thema in seinen Sammlungen zeigt das Jüdische Museum Berlin ab dieser Woche bis zum 16. November einen repräsentativen Querschnitt.

Die meisten Objekte, die in der Kabinettausstellung im Rafel Roth Learning Center des Museums zu sehen sind, zeigen den Kriegsalltag: Militärdokumente, Briefe, Fotos, Tagebücher, Orden oder private Skizzenbücher. Sie wurden dem Museum in privaten Schenkungen übereignet und sind Bestandteil familiärer Nachlässe. Zur Geschichte dieser Objekte gehören die Erzählungen der Nachfahren und Stifter. Sie sind von dem nachfolgenden Zivilisationsbruch der Schoa gezeichnet und bezeugen, wie an die Teilnahme am Ersten Weltkrieg in den emigrierten und überlebenden Familien erinnert wurde.

begegnungen Daneben zeigt die Schau Werke jüdischer Künstler wie Hermann Struck, Jacob Steinhardt oder Ernst Oppler, die als Soldaten an der Front waren und insbesondere ihre Begegnung mit den osteuropäischen Juden in Zeichnungen festhielten.

Zur Eröffnung der Ausstellung hält der britische Historiker Tim Grady von der Universität Chester am 3. Juli um 19.30 Uhr einen Vortrag über »Vergessene Soldaten? Deutsche Juden und das Vermächtnis des Großen Krieges«. Grady beschäftigt sich in seiner Forschung mit den unterschiedlichen Herangehensweisen beim Gedenken beziehungsweise Vergessen der jüdischen Soldaten in Deutschland von 1914 bis zum Ende des Kalten Krieges. ja

»Der Erste Weltkrieg in jüdischer Erinnerung«. Jüdisches Museum Berlin, 3. Juli bis 16. November
www.jmberlin.de

Feiertage

Weihnachten mit von Juden geschriebenen Liedern

Auch Juden tragen zu christlichen Feiertagstraditionen bei: Sie schreiben und singen Weihnachtslieder

von Imanuel Marcus  08.12.2025

Vortrag

Über die antizionistische Dominanz in der Nahostforschung

Der amerikanische Historiker Jeffrey Herf hat im Rahmen der Herbstakademie des Tikvah-Instituts über die Situation der Universitäten nach dem 7. Oktober 2023 referiert. Eine Dokumentation seines Vortrags

 07.12.2025

Zwischenruf

Die außerirdische Logik der Eurovision

Was würden wohl Aliens über die absurden Vorgänge rund um die Teilnahme des jüdischen Staates an dem Musikwettbewerb denken?

von Imanuel Marcus  07.12.2025

Los Angeles

Schaffer »visionärer Architektur«: Trauer um Frank Gehry

Der jüdische Architekt war einer der berühmtesten weltweit und schuf ikonische Gebäude unter anderem in Los Angeles, Düsseldorf und Weil am Rhein. Nach dem Tod von Frank Gehry nehmen Bewunderer Abschied

 07.12.2025

Aufgegabelt

Plätzchen mit Halva

Rezepte und Leckeres

 05.12.2025

Kulturkolumne

Bestseller sind Zeitverschwendung

Meine Lektüre-Empfehlung: Lesen Sie lieber Thomas Mann als Florian Illies!

von Ayala Goldmann  05.12.2025

TV-Tipp

»Eigentlich besitzen sie eine Katzenfarm« - Arte-Doku blickt zurück auf das Filmschaffen von Joel und Ethan Coen

Die Coen-Brüder haben das US-Kino geprägt und mit vielen Stars zusammengearbeitet. Eine Dokumentation versucht nun, das Geheimnis ihres Erfolges zu entschlüsseln - und stößt vor allem auf interessante Frauen

von Manfred Riepe  05.12.2025

Köln

Andrea Kiewel fürchtete in Israel um ihr Leben

Während des Krieges zwischen dem Iran und Israel saß Andrea Kiewel in Tel Aviv fest und verpasste ihr 25. Jubiläum beim »ZDF-Fernsehgarten«. Nun sprach sie darüber, wie sie diese Zeit erlebte

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025