Klicken!

Jew or not Jew?

Oliver Kahn Foto: picture-alliance / Gladys Chai von der Laage

Klicken!

Jew or not Jew?

Eine US-Website checkt, welche Promis Kinder Israels sind

 04.01.2011 16:44 Uhr

Zu den beliebtesten Gesellschaftsspielen unter Juden zählt das »Einer von uns?«-Raten, bei dem man Prominente auf ihre mögliche Zugehörigkeit zum Volk Israel hin abklopft. Diego Velasquez etwa, der berühmte spanische Maler. Dessen Vater Juan Rodriguez da Silva war – hätten Sie’s gewusst? – ein zwangsgetaufter Jude. Einer von uns also, zur Hälfte jedenfalls. Nachkommen von Velasquez wanderten übrigens nach Deutschland aus, wo sie in den Adel einheirateten, unter anderem in das Haus Lippe-Biesterfeld, aus dem Prinz Bernhard der Niederlande stammt.

Dessen Tochter, Königin Beatrix ist also 0,006 Prozent jüdisch. Keine von uns, leider, aber immerhin ... Auch nicht im Entferntesten zum Volk Israel gehören die Physikerin Marie Curie, Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn (trotz des schönen Namens) und Fidel Castro, der, Gerüchten zum Trotz, kein Nachkomme spanischer Kryptojuden ist. Nachweislich jüdische Promis dagegen waren neben den üblichen Verdächtigen wie Einstein, Freud und Meyer Lansky auch Laszlo Biro (Erfinder des Kugelschreibers), Gottfried Fuchs, der bei der Olympiade 1912 zehn Tore für Deutschland gegen Russland schoss, sowie Jean Lafitte, Pirat und Schrecken der Karibik im 18. Jahrhundert.

elvis Die Quelle dieses enzyklopädischen Wissens ist die amerikanische Website jewornotjew.com. Fast 2.000 Prominente aus allen Ländern, Zeitaltern und Berufen wurden dort schon auf ihre Jü-dischkeit hin geprüft, von Paula Abdul bis Stefan Zweig. Jeden Werktag kommt ein neuer Name hinzu. Die Betreiber checken die Probanden ab auf Herkunft und Lebensstil und ordnen sie dann mit einem Punktesystem (0 bis 15) in Kategorien ein von »jüdisch« über »leider jüdisch« und »kaum jüdisch« bis »nicht jüdisch«. Beantwortet wird auch eine der beliebtesten »Einer von uns«-Frage: War Elvis jüdisch? Antwort: Leider nicht, trotz seines zweiten Vornamens Aaron. Der King bekommt aber dennoch ein paar Punkte, weil er als Jugendlicher bei einer jüdischen Nachbarfamilie den Schabbesgoi machte. mjw

www.jewornotjew.com

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 4. Dezember bis zum 10. Dezember

 03.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

TV-Kritik

Allzu glatt

»Denken ist gefährlich«, so heißt eine neue Doku über Hannah Arendt auf Deutsch. Aber Fernsehen, könnte man ergänzen, macht es bequem - zu bequem. Der Film erklärt mehr als dass er zu begeistern vermag

von Ulrich Kriest  02.12.2025

Streaming

Gepflegter Eskapismus

In der Serie »Call my Agent Berlin« nimmt sich die Filmbranche selbst auf die Schippe – mit prominenter Besetzung

von Katrin Richter  02.12.2025

Jean Radvanyi

»Anna Seghers war für mich ›Tschibi‹«

Ein Gespräch mit dem Historiker über die Liebesbriefe seiner Großeltern, Kosenamen und hochaktuelle Texte

von Katrin Richter  02.12.2025

TV-Kritik

Politisierende Ermittlungen

In »Schattenmord: Unter Feinden« muss eine arabisch-stämmige Polizistin den Mord an einem jüdischen Juristen aufklären

von Marco Krefting  02.12.2025

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Rache

»Trigger-Thema« für Juden

Ein Filmseminar der Jüdischen Akademie untersuchte das Thema Vergeltung als kulturelle Inszenierung

von Raquel Erdtmann  01.12.2025

Wuppertal

Schmidt-Rottluff-Gemälde bleibt in Von der Heydt-Museum

»Zwei Frauen (Frauen im Grünen)« von Karl Schmidt-Rottluff kann im Von der Heydt Museum in Wuppertal bleiben. Nach Rückgabe an die Erbin erwarb die Stadt das Bild von ihr. Vorausgegangen waren intensive Recherchen zur Herkunft

 01.12.2025