Frankfurt/Main

Innovative Ideen

Mirjam Wenzel Foto: Nora Bibel

Frankfurt/Main

Innovative Ideen

Die Literaturwissenschaftlerin Mirjam Wenzel soll neue Direktorin des Jüdischen Museums werden

von Philipp Peyman Engel  25.06.2015 11:13 Uhr

Mirjam Wenzel soll neue Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt am Main werden. Im Sommer wird der Stadtrat Wenzels Berufung dem Magistrat präsentieren. Die Wahl der neuen Direktorin gilt jedoch nur noch als Formalie.

Damit tritt die Literaturwissenschaftlerin die Nachfolge des Schweizer Historikers Raphael Gross an, wie das Frankfurter Museum am Donnerstag bekannt gab. »Mirjam Wenzel ist eine hoch qualifizierte Wissenschaftlerin mit großer kuratorischer Erfahrung. Ihre innovativen Ideen für eine besucherorientierte Vermittlungsarbeit sind sehr überzeugend«, sagte Frankfurts Kulturdezernent Felix Semmelroth in einer ersten Stellungnahme.

Pläne Die 42-jährige Mirjam Menzel teilte mit, dass sie das geplante Konzept für die Dauerausstellung des Museums Judengasse und des Jüdischen Museums fortführen und realisieren werde. Zudem strebe sie an, die digitale Vermittlung von relevanten jüdischen Themen zu stärken, bei Wechselausstellungen häufiger mit internationalen Partnern zusammenzuarbeiten sowie häufiger kulturgeschichtliche und religionsphilosophische Fragestellungen zu thematisieren.

Wenzel leitet seit 2007 die Medienabteilung des Jüdischen Museums Berlin (JMB). Zuvor war sie langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Deutsche Philologie der Universität München. Am JMB verantwortete sie die Vermittlung von jüdischer Geschichte und Kultur in digitalen und gedruckten Medien. Die Entwicklung und Realisierung einer nachhaltigen digitalen Strategie gehörte dabei schwerpunktmäßig zu ihren Aufgaben.

Darüber hinaus kuratierte Wenzel die Ausstellungen Heimatkunde: 30 Künstler blicken auf Deutschland (2011), Wonderyears: New Reflections on the Shoah and Nazism in Israel (2003) und Novalog: New Media Experiences (2001) sowie mehrere Videoscreening-Programme.

Veröffentlichungen Zu ihren Publikationen zählen zahlreiche Aufsätze und Artikel zur jüdischen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, zur Rezeption der Schoa sowie zur Kritischen und Ästhetischen Theorie. Promoviert wurde die Wissenschaftlerin mit einer Arbeit über den deutschsprachigen Holocaust-Diskurs der 60er-Jahre.

Der langjährige Leiter des Jüdischen Museums Frankfurt hatte im April dieses Jahres die Leitung des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig übernommen. Damit trat er die Nachfolge des deutsch-israelischen Historiker Dan Diner an, der seit 1999 Direktor des Leipziger Instituts war.

www.juedischesmuseum.de

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Fernsehen

Abschied von »Alfons«

Orange Trainingsjacke, Püschelmikro und Deutsch mit französischem Akzent: Der Kabarettist Alfons hat am 16. Dezember seine letzte Sendung beim Saarländischen Rundfunk

 27.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 27. November bis zum 3. Dezember

 27.11.2025

Fernsehen

Zieht Gil Ofarim ins Dschungelcamp? 

RTL kommentiert noch keine Namen - doch die Kandidaten-Gerüchte um Gil Ofarim und Simone Ballack sorgen schon jetzt für reichlich Gesprächsstoff

von Jonas-Erik Schmidt  27.11.2025

Rezension

Ein Feel-Good-Film voller kleiner Wunder

Ein Junge, der nicht laufen kann, Ärzte, die aufgeben, eine Mutter, die unbeirrt kämpft. »Mit Liebe und Chansons« erzählt mit Herz und Humor, wie Liebe jede Prognose überwindet

 27.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  27.11.2025

Kino

Echte Zumutung

Ronan Day-Lewis drehte mit seinem Vater Daniel als Hauptfigur. Ein bemühtes Regiedebüt über Gewalt und Missbrauch

von Maria Ossowski  27.11.2025

Das Ausmalbuch "From the river to the sea" in einer Buchhandlung in Zürich.

Meinung

Ausmalen gegen die Realität

Kinderbücher sollten nicht dazu instrumentalisiert werden, Kinder niederschwellig zu prägen

von Zsolt Balkanyi-Guery  27.11.2025

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025