Der Dirigent Daniel Barenboim (77) kann den Einschränkungen des Alltags durch die Corona-Pandemie auch Positives abgewinnen. »Ich mache Home ohne Office und übe viel Klavier«, sagte der Pianist und Dirigent in Berlin.
»Und ich schlafe jetzt zwölf Stunden pro Tag, und ich habe dabei eine wunderbare Entdeckung gemacht: Der beste Schlaf kommt, wenn man nach dem Frühstück etwas Warmes im Magen hat, direkt wieder ins Bett geht und weiter schläft. Das ist der beste Schlaf, den ich je in meinem Leben hatte«, sagte der Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden.
zusammenhalt Er hoffe, dass sich nach der Pandemie auch neue Erkenntnisse über den gesellschaftlichen Zusammenhalt durchsetzten. »Wir müssen alle einen vorsichtigen Optimismus haben und aus der Krise etwas lernen«, sagte der Musiker: »Mehr zusammenarbeiten und vor allem zusammendenken. Sonst gehen wir mehr und mehr auseinander«, sagte Barenboim.
Die Planungen der Staatsoper für die kommende Spielzeit seien sehr schwierig gewesen. Die Ungewissheit über ein Ende der erzwungenen Spielpause sei belastend. »Wir wissen nicht, ab wann wir spielen können.« Vorher brauche das Orchester, die Staatskapelle Berlin, nach mehreren Wochen oder gar mehreren Monaten Pause eine Phase für die Proben.
Staatsoper Dennoch hält die Staatsoper an ihrem Programm fest, das am 3. Oktober mit der deutschen Erstaufführung der Zwei-Personen-Oper Quartett des zeitgenössischen italienischen Komponisten Luca Francesconi nach Heiner Müllers gleichnamigen Schauspiel startet. Auf dem Programm der Saison 2020/21 steht auch Richard Wagners Lohengrin in einer Inszenierung des Spaniers Calixto Bieito.
Barenboim dirigiert selbst Mozarts Die Hochzeit des Figaro. Der frühere Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, Simon Rattle, leitet Leoš Janáček Oper Jenufa mit dem italienischen Regisseur Damiano Michieletto. Auch Giacomo Puccinis Wild-West-Oper La Fanciulla del West mit dem Dirigenten Antonio Pappano steht auf dem Programm. Insgesamt plant die Staatsoper sieben Premieren im großen Haus. dpa