Musiker

Giora Feidman: »Palästinenser sind Leute wie ich«

Giora Feidman Foto: picture alliance / SCHROEWIG/Thomas Lehmann

Musiker

Giora Feidman: »Palästinenser sind Leute wie ich«

»Ich lebe über 65 Jahre in Israel. Wer sind meine Freunde? Araber! Palästinenser!«, so der Klezmer-Star

 26.01.2024 11:50 Uhr

Der legendäre Klarinettist und Klezmer-Musiker Giora Feidman (87) würde gerne mit einer kleinen Botschaft zur Versöhnung und zum Frieden in Nahost beitragen: »Die Leute glauben, dass jeder Palästinenser in Israel ein Terrorist ist. Nein! Das sind Leute wie ich«, sagte der jüdische Musiker der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. »Ich lebe über 65 Jahre in Israel. Wer sind meine Freunde? Araber! Palästinenser!«

Dass er trotz des Krieges nicht die Hoffnung verliere, begründete Feidman mit den Erfahrungen aus der deutschen Geschichte: »Der Heilungsprozess zwischen den Juden und den Deutschen - das ist der größte Ausdruck von Menschlichkeit auf der Welt. Schaut euch an, was die Juden und die Deutschen geschafft haben! Heute sind wir eine Familie«, betonte der Musiker.

Man müsse sich immer wieder klarmachen, was das für alle Kriege auf der Welt bedeute, fügte er hinzu: »In meinem Land herrscht Krieg, schon seit Jahrzehnten und auch jetzt wieder. Er wird enden, wenn die Menschen sich in Liebe begegnen.«

Er betone immer wieder, dass es keinen Krieg geben könne, wenn »die Menschen sich ihrer Freundschaft bewusst werden«. Trotz der Gewalt im Nahen Osten sei die Welt eigentlich ein Paradies, ergänzte der 87-jährige: »Es gibt genug Platz für uns alle. Wir atmen, wir trinken Wasser, wir kriegen Kinder. Mein Lieber, das Leben ist einfach.« kna

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Fernsehen

Abschied von »Alfons«

Orange Trainingsjacke, Püschelmikro und Deutsch mit französischem Akzent: Der Kabarettist Alfons hat am 16. Dezember seine letzte Sendung beim Saarländischen Rundfunk

 30.11.2025 Aktualisiert

Gerechtigkeit

Jüdische Verbände dringen auf Rückgabegesetz 

Jüdische Verbände dringen auf Rückgabegesetz Jahrzehnte nach Ende des NS-Regimes hoffen Erben der Opfer immer noch auf Rückgabe von damals geraubten Kunstwerken. Zum 1. Dezember starten Schiedsgerichte. Aber ein angekündigter Schritt fehlt noch

von Verena Schmitt-Roschmann  30.11.2025

Berlin

Späte Gerechtigkeit? Neue Schiedsgerichte zur NS-Raubkunst

Jahrzehnte nach Ende der Nazi-Zeit kämpfen Erben jüdischer Opfer immer noch um die Rückgabe geraubter Kunstwerke. Ab dem 1. Dezember soll es leichter werden, die Streitfälle zu klären. Funktioniert das?

von Cordula Dieckmann, Dorothea Hülsmeier, Verena Schmitt-Roschmann  29.11.2025

Interview

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Hans-Jürgen Papier, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts, zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  29.11.2025

Hollywood

Die »göttliche Miss M.«

Die Schauspielerin und Sängerin Bette Midler dreht mit 80 weiter auf

von Barbara Munker  28.11.2025

Literatur

»Wo es Worte gibt, ist Hoffnung«

Die israelische Schriftstellerin Ayelet Gundar-Goshen über arabische Handwerker, jüdische Mütter und ihr jüngstes Buch

von Ayala Goldmann  28.11.2025

Projektion

Rachsüchtig?

Aus welchen Quellen sich die Idee »jüdischer Vergeltung« speist. Eine literarische Analyse

von Sebastian Schirrmeister  28.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  28.11.2025