Hören!

Geschwisterlicher Jazz

Wenn ein Trio »3 Cohens« heißt und tatsächlich aus Geschwistern besteht, wird mancher vielleicht zunächst glauben, dass die Musik in Richtung jiddische Folklore geht. Anat, Avishai und Yuval Cohen aus Israel fiedeln und dudeln jedoch keinen Klezmer.

Sie sind Blasmusiker und spielen Jazz in all seinen Facetten, wenngleich sich in den Kompositionen der 3 Cohens Klangfarben ihrer Heimat Israel spiegeln. Dort sind sie in Tel Aviv aufgewachsen und haben das Konservatorium in Jaffa besucht, bevor sie über das Bostoner Berklee College of Music in New York landeten, wo sie heute leben.

familiär Anat Cohen (Saxofon und Klarinette), Avishai Cohen (Trompete) und Yuval Cohen (Sopransaxofon) betreiben jeder für sich auch eigene musikalische Projekte. Als Einzelkünstler sind sie mehrfach ausgezeichnet worden. Aber immer wieder drängt es die Geschwister zum gemeinsamen Jammen. »Zusammen zu spielen, ist für uns so natürlich wie atmen«, sagt Anat. Geschwisterliche oder künstlerische Rivalitäten treten dabei nicht auf. »Die Rolle des Bandleaders wechselt ständig. Sie hängt von den jeweiligen Klängen und der momentanen Situation ab.«

Passenderweise heißt das 2011 erschienene jüngste Album des Trios Family. Es ist die dritte CD nach One (2004) und Braid (2011). Produziert wurde sie auf Anzic Records, einem familieneigenen Label. »An« steht für Anat und »zic« für die letzte Silbe von »Music«. Anzic produziert neben den CDs der Cohens auch Alben anderer junger israelisch-amerikanischer Jazzer, darunter der Bassist Omer Avital. Der in New York lebende Israeli mit jemenitischen Wurzeln ist bei der aktuellen Europa-Tour der Cohens mit von der Partie. Am 22. Mai gastieren die Geschwister im Berliner A-Trane. Ein Jazzabend für die ganze Familie.

3 Cohens: »Family«, CD, Anzic Records 2011
www.3cohens.com

Bochum

Peter-Weiss-Preis geht an Regisseurin Yael Ronen

Die Preisträgerin nutze Kunst als Instrument gesellschaftlicher Aufklärung, erklärte die Jury

 30.10.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  30.10.2025

Hollywood

Gegenwind für Boykotteure

Wie anti-israelische Kampagnen die Filmindustrie in den USA spalten

von Jana Talke  30.10.2025

Kulturkolumne

Motty Goldman sei Dank!

Meine Mutter ist mir nicht mehr peinlich

von Maria Ossowski  30.10.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 30. Oktober bis zum 6. November

 30.10.2025

Ehrung

Demokratiepreis für Graphic Novel über Schoa-Überlebende

Die Schoa-Überlebenden Emmie Arbel gewährte Zeichnerin Barbara Yelin vier Jahre lang Einblicke in ihr Leben

 30.10.2025

Analyse

Psychiater Otto Kernberg: Dieses Symptom verbindet Trump und Putin

von Anita Hirschbeck  29.10.2025

Wittenberg

Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

 29.10.2025

Meinung

DAVO: Feindbild und Ausschluss

Die Ausrichtung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient unter dem neuen Vorstand legitimiert antiisraelische, antizionistische und in der Konsequenz antisemitische Narrative

von Julia Bernstein  29.10.2025