Berlin

Generationswechsel im Jüdischen Museum

Léontine Meijer-van Mensch Foto: Yves Sucksdorff / JMB

Die Niederländerin Léontine Meijer-van Mensch wird ab Februar 2017 Cilly Kugelmann als neue Programmdirektorin ablösen. Wie Museumsdirektor Peter Schäfer mitteilte, habe die 43-Jährige die Auswahlkommission »durch ihre international gewonnene Erfahrungen und eine hohe Identifikation mit den Zielen des Hauses überzeugt«.

Meijer-van Mensch bringe eine Fülle von innovativen Ideen zur Sammlungsentwicklung, Ausstellungskonzeption und Vermittlung in eine breitere Öffentlichkeit mit, so Schäfer weiter. Als langjährige stellvertretende Direktorin des Museums für Europäische Kulturen, die bereits für das Jüdische Museum Berlin tätig war, sei sie die ideale Besetzung als Programmdirektorin.

humor Zu ihrer Berufung an das 2001 eröffnete Haus, das das größte Jüdische Museum Europas ist, sagte Meijer-van Mensch: »Es ist ein uraltes jüdisches Gebot, die Welt ein bisschen besser zu machen, und ich halte gerade jetzt in Deutschland die Aufgaben eines Jüdischen Museums für wichtiger denn je.«

Als neue Programmdirektorin möchte sie die gesellschaftliche Rolle des Museums stärken und sich noch intensiver als bislang mit Themen der Gegenwart befassen. »Ich werde die Aufgabe mit Besonnenheit, aber auch mit einer gesunden Portion Humor wahrnehmen«, kündigte sie an.

Meijer-van Mensch studierte Geschichte und Jüdische Studien in Amsterdam, Jerusalem und Berlin. Zurzeit ist sie stellvertretende Direktorin des Museums Europäischer Kulturen. Zuvor war sie lange an der Amsterdamer Hochschule der Künste als Dozentin für museologische Theorie und Berufsethik tätig und hat für verschiedene Museen, darunter das Jüdische Historische Museum in Amsterdam, gearbeitet.

Dauerausstellung Cilly Kugelmann ist seit September 2002 Programmdirektorin des Jüdischen Museums und stellvertretende Direktorin. Ab Februar 2017 wird die 1947 in Frankfurt geborene Programmdirektorin das Haus bei der Konzeption und Gestaltung der neuen Dauerausstellung weiterhin beraten.

Das Jüdische Museum Berlin gehört seit seiner Eröffnung 2001 zu den herausragenden Institutionen in der europäischen Museumslandschaft. Das vom Architekten Daniel Libeskind erbaute Museum ist längst zu einem Wahrzeichen Berlins geworden. Mit seinen Ausstellungen und seiner Sammlung, der pädagogischen Arbeit und einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm ist das Haus ein lebendiges Zentrum für deutsch-jüdische Geschichte und Kultur.

Vortrag

Über die antizionistische Dominanz in der Nahostforschung

Der amerikanische Historiker Jeffrey Herf hat im Rahmen der Herbstakademie des Tikvah-Instituts über die Situation der Universitäten nach dem 7. Oktober 2023 referiert. Eine Dokumentation seines Vortrags

 07.12.2025

Zwischenruf

Die außerirdische Logik der Eurovision

Was würden wohl Aliens über die absurden Vorgänge rund um die Teilnahme des jüdischen Staates an dem Musikwettbewerb denken?

von Imanuel Marcus  07.12.2025

Los Angeles

Schaffer »visionärer Architektur«: Trauer um Frank Gehry

Der jüdische Architekt war einer der berühmtesten weltweit und schuf ikonische Gebäude unter anderem in Los Angeles, Düsseldorf und Weil am Rhein. Nach dem Tod von Frank Gehry nehmen Bewunderer Abschied

 07.12.2025

Aufgegabelt

Plätzchen mit Halva

Rezepte und Leckeres

 05.12.2025

Kulturkolumne

Bestseller sind Zeitverschwendung

Meine Lektüre-Empfehlung: Lesen Sie lieber Thomas Mann als Florian Illies!

von Ayala Goldmann  05.12.2025

TV-Tipp

»Eigentlich besitzen sie eine Katzenfarm« - Arte-Doku blickt zurück auf das Filmschaffen von Joel und Ethan Coen

Die Coen-Brüder haben das US-Kino geprägt und mit vielen Stars zusammengearbeitet. Eine Dokumentation versucht nun, das Geheimnis ihres Erfolges zu entschlüsseln - und stößt vor allem auf interessante Frauen

von Manfred Riepe  05.12.2025

Köln

Andrea Kiewel fürchtete in Israel um ihr Leben

Während des Krieges zwischen dem Iran und Israel saß Andrea Kiewel in Tel Aviv fest und verpasste ihr 25. Jubiläum beim »ZDF-Fernsehgarten«. Nun sprach sie darüber, wie sie diese Zeit erlebte

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann schwieg bislang zur scharfen Kritik. Doch jetzt reagiert die ARD-Journalistin auf die Vorwürfe

 04.12.2025