Kunst

Dix-Aquarelle aus Gurlitt-Kunstfund werden versteigert

Otto Dix im Kunstmuseum in Stuttgart Foto: imago images/Iain Masterton

Zwei von den Nationalsozialisten geraubte Aquarelle des Künstlers Otto Dix aus dem Schwabinger Kunstfund des Sammlers Cornelius Gurlitt werden am 10. Juni in München versteigert.

Die Bilder »Dompteuse« und »Die Dame in der Loge« aus dem Jahr 1922 hätten ursprünglich dem jüdischen Rechtsanwalt und Sammler Ismar Littmann aus Breslau gehört, teilte das Auktionshaus Ketterer Kunst am Mittwoch in München mit. Im Dezember 2021 seien sie den Erben zurückgegeben worden, die sie nun versteigern wollten.

gestapo Die Bilder haben eine bewegte Geschichte. Littmann hatte sie 1924 in Köln erworben. 1934 sei Littmann nach einem Suizidversuch gestorben, berichtete Ketterer. Seine Witwe habe die Kunstsammlung ihres Mannes verkaufen wollen. Einen Tag vor der Auktion habe die Gestapo aber zahlreiche Werke beschlagnahmt. Die Aquarelle landeten der Mitteilung zufolge später bei dem NS-Kunsthändler Hildebrand Gurlitt, der sie 1968 mit rund 1500 anderen Werken an seinen Sohn Cornelius vererbte.

2012 sorgte der Fund dieser Sammlung im Zuge einer Steuerfahndung für Aufsehen. Die Werke wurden beschlagnahmt und auf einen möglichen Raubkunst-Hintergrund geprüft, der aber nur bei einigen Werken nachgewiesen werden konnte. Nach Gurlitts Tod 2014 ging die Sammlung ans Kunstmuseum Bern, das die Provenienzforschung und Restitution an Erben früherer Eigentümer weiter betrieb. dpa

Medien

Leon de Winter wird Kolumnist bei der »Welt«

Bekannt wurde er vor mehr als 30 Jahren mit Romanen wie »Hoffmanns Hunger«. Jetzt will der niederländische Autor Leon de Winter in Deutschland vermehrt als Kolumnist von sich hören lassen

von Christoph Driessen  29.04.2025

Fernsehen

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Das Drama auf Arte erzählt von einem jüdischen Belgier, der im KZ als angeblicher Perser einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll. Dabei kann er die Sprache gar nicht

von Michael Ranze  29.04.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  29.04.2025

Berlin

Antisemitismusbeauftragter für alle Hochschulen soll kommen

Details würden derzeit noch im Senat besprochen, sagte Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra

 29.04.2025

Jerusalem

Seltenes antikes Steinkapitell wird in Israel ausgestellt

Ein Fund aus dem Jahr 2020 gibt israelischen Archäologen Rätsel auf. Die Besonderheit des Steinkapitells aus römischer Zeit: Es ist mit einem mehrarmigen Leuchter - im Judentum Menorah genannt - verziert

 29.04.2025

Berlin

Jüdisches Museum erforscht Audio-Archiv von »Shoah«-Regisseur

Claude Lanzmann hat mit seiner epochalen Dokumentation »Shoah« Geschichte geschrieben. Das Jüdische Museum Berlin nimmt ein Doppeljubiläum zum Anlass, um das umfangreiche Recherchematerial des Regisseurs zu erschließen

von Alexander Riedel  29.04.2025

Köln

»Charlie Hebdo«-Überlebender stellt Comic zu NS-Raubkunst vor

»Zwei Halbakte« heißt ein 1919 entstandenes Gemälde von Otto Mueller. Die Geschichte des Kunstwerks hat der französische Zeichner Luz als Graphic Novel aufgearbeitet. Mit teils sehr persönlichen Zugängen

von Joachim Heinz  28.04.2025

Berlin

»Eine Zierde der Stadt«

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum im denkmalgeschützten Gebäude der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte eingeweiht

 28.04.2025

Paris

»Bambi«-Neuverfilmung: Nah an Felix Saltens Original

Ganz ohne Spezialeffekte und Animation: In Michel Fesslers »Bambi«-Neuauflage stehen echte Tiere vor der Kamera. Das Buch wurde einst von den Nazis verboten

von Sabine Glaubitz  28.04.2025