Musik

Die US-Band »Why«?

Drei Rocker auf dem Weg nach oben Foto: Promo

Wer beim Bandnamen »Why?« an das Antikriegsplakat mit dem sterbenden Soldaten denkt, das noch bis in die 90er-Jahre Jahre auf nahezu jedem WG-Klo hing, der liegt falsch. »Why?« bezeichnet vielmehr eine spannende Band um die beiden Brüder Jonathan und Josiah Wolf. Die Kult-Band stammt aus dem fernen Kalifornien, wo die Brüder im Rahmen eines Künstlerkollektivs das Label Anticon betreiben. Nun hat man die seltene Möglichkeit, »Why?« als Trio bei einer ausgedehnten Europa-Tournee zu erleben. Dabei vorstellen wird die Band jene beiden Alben, die zur selben Zeit eingespielt, dann aber auf zwei aufeinanderfolgenden CDs verteilt wurden. Die beiden Alben heißen Alopecia (2008) und Eskimo Snow (2009). Zu hören gibt es anspruchsvolle Lyrics, die mit einer Handvoll Instrumente zu eingängigen Indierock-Nummern mit Folk- und Rap-Einsprengseln arrangiert wurden. Wer allerdings gerade mit welchem Instrument agiert, das verrät weder Booklet noch Homepage. Aber wen kümmert’s? Man ist schließlich ein Kollektiv.

Grunge Schon allein der Multiinstrumentalist Josiah Wolf spielt Gitarre, Vibraphon, Kalimba, Hammondorgel, Bass und Schlagzeug, was ausreichen würde, eine ganze Band zu bestücken. Schlagzeugspielen gelernt hat Josiah Wolf schon mit neun Jahren, weil sein Vater, ein Rabbi aus Cincinnati, jemanden brauchte, der den Takt in der Synagoge vorgab. Doch der bärtige Lockenkopf ist nicht in die religiösen Fußstapfen seines Vaters getreten, sondern er ist vielmehr den dunklen Mächten der Musik verfallen: Erst dem Grunge und später dann dem Hard-Bop wie Thelonius Monk ihn geprägt hat. Und noch als ausgebildeter Jazzmusiker hat er wie ein Berserker im stillen Kämmerlein Gitarre und Gesang geübt. In welch hohem Maße sich das ausgezahlt hat, kann man sich im Vorprogramm der »Why?«-Konzerte anhören. Da wird Josiah Wolf ein paar Songs seines eben erschienenen Soloalbums Jet Lag vorstellen.

Hollywood

Die »göttliche Miss M.«

Schauspielerin Bette Midler dreht mit 80 weiter auf

von Barbara Munker  28.11.2025

Literatur

»Wo es Worte gibt, ist Hoffnung«

Die israelische Schriftstellerin Ayelet Gundar-Goshen über arabische Handwerker, jüdische Mütter und ihr jüngstes Buch

von Ayala Goldmann  28.11.2025

Projektion

Rachsüchtig?

Aus welchen Quellen sich die Idee »jüdischer Vergeltung« speist. Eine literarische Analyse

von Sebastian Schirrmeister  28.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  28.11.2025

Aufgegabelt

Hawaij-Gewürzmischung

Rezepte und Leckeres

 28.11.2025

Fernsehen

Abschied von »Alfons«

Orange Trainingsjacke, Püschelmikro und Deutsch mit französischem Akzent: Der Kabarettist Alfons hat am 16. Dezember seine letzte Sendung beim Saarländischen Rundfunk

 28.11.2025 Aktualisiert

Fernsehen

»Scrubs«-Neuauflage hat ersten Teaser

Die Krankenhaus-Comedy kommt in den Vereinigten Staaten Ende Februar zurück. Nun gibt es einen ersten kleinen Vorgeschmack

 28.11.2025

Eurovision Song Contest

Spanien bekräftigt seine Boykottdrohung für ESC

Der Chef des öffentlich-rechtlichen Senders RTVE gibt sich kompromisslos: José Pablo López wirft Israel einen »Genozid« in Gaza und Manipulationen beim Public Voting vor und droht erneut mit dem Austritt

 28.11.2025

Imanuels Interpreten (15)

Elvis Presley: Unser »King«

Fast ein halbes Jahrhundert nach Elvis’ Tod deutet viel darauf hin, dass er Jude war. Unabhängig von diesem Aspekt war er zugleich ein bewunderns- und bemitleidenswerter Künstler

von Imanuel Marcus  28.11.2025