Zeichentrick

Die Katze des Rabbiners

Eine Katze, die Tora und Talmud studiert? Ja, wenn es sich um das Haustier von Rabbi Sfar aus Algier handelt. Das kluge, aber verschlagene Geschöpf hat den Papagei aufgefressen, sehr zum Ärger des Rabbiners. Ihr Fehlverhalten will die Katze, die plötzlich sprechen kann, durch die Lektüre der Schriften wiedergutmachen – auch, um wieder zurück zu Frauchen Zlabya zu dürfen, von der der Rabbi sie getrennt hat.

Seit 2002 hat der Franzose Joann Sfar fünf Comicbände mit den Abenteuern des jüdischen Stubentigers veröffentlicht. Eine Filmversion kam im Juni in die französischen Kinos, wo sie bisher 500.000 Zuschauer anzog. Jetzt kommt Le Chat du Rabbin zu einer Stippvisite nach Deutschland, am 2. Dezember bei der Französischen Filmwoche Berlin.

vorlaut Die sprechende Katze (eigentlich ein Kater) kommt im Film, wie im Comic, nicht als niedliche Mieze daher, sondern als spitzmäuliger, knochiger Vierpföter mit viel zu großen Ohren. Über Gott und die Welt debattiert das eloquente – und agnostische – Tier mit seinem rabbinischen Besitzer, zweifelt die Tora an und erweist sich als vorlauter, aber intellektuell beschlagener Gesprächspartner.

In dem Film reist der Kater Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Rabbi, einem befreundeten Scheich und einem russischen Juden, der vor Pogromen geflüchtet ist, durch die nordafrikanische Wüste. Dort durchlebt das Tier manche Gefahr und erkundet ein wundersames äthiopisches Jerusalem. Den respektlosen, amüsanten Ton seiner Comics behält Sfar im Film bei: Gegen Dogmatiker aller Art, ob Christen, Juden oder Muslime, wird ordentlich gewettert.

Leider bekommt das Berliner Publikum nicht die 3D-Version des Films zu sehen. Aber farbenfrohe Traumsequenzen und orientalische Kulissen machen auch die zweidimensionale Fassung zu einem witzigen und intelligenten Kinoerlebnis.

»Le Chat du Rabbin«. Original mit dt. Untertiteln. Filmtheater am Friedrichshain, Freitag, 2. Dezember, 10 und 20.30 Uhr

www.franzoesische-filmwoche.de

Hochstapler

»Tinder Swindler« in Georgien verhaftet

Der aus der Netflix-Doku bekannte Shimon Hayut wurde auf Antrag von Interpol am Flughafen festgenommen

 16.09.2025

Eurovision Song Contest

Streit um Israel: ESC könnte wichtigen Geldgeber verlieren

RTVE ist einer der fünf größten Geldgeber des Eurovision Song Contest. Umso schwerer wiegt der Beschluss, den der spanische Sender verkündet

 16.09.2025

Literatur

Bestseller aus Frankreich: »Der Barmann des Ritz«

Philippe Collin hat ein packendes Porträt über einen jüdischen Barkeeper im Zweiten Weltkrieg geschrieben

von Sibylle Peine  16.09.2025

Belgien

Gent bleibt hart: Lahav Shani bei Festival weiter unerwünscht

Nach massiver Kritik befasste sich der Verwaltungsrat des Musikfestivals am Montagabend erneut mit der Ausladung der Münchner Philharmoniker. Es blieb bei der Ausladung

von Michael Thaidigsmann  16.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  16.09.2025 Aktualisiert

Nach Absage in Belgien

Lahav Shani in Berlin: Ein außergewöhnliches Konzert

Der Israeli hielt die Spannung mit den Händen – der Dirigent und die Münchner Philharmoniker wurden mit Standing Ovations gefeiert

von Maria Ossowksi  16.09.2025

Berlin

Kulturausschuss lädt Dirigenten Lahav Shani zu Gespräch ein

Die Konzert-Absage an den israelischen Dirigenten sorgt für Kritik - und für Gesten der Solidarität. Nach einem Konzert in Berlin macht auch der Kulturpolitiker Sven Lehmann eine Ansage

 16.09.2025

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

Essen

Festival jüdischer Musik mit Igor Levit und Lahav Shani

Der Festivalname »TIKWAH« (hebräisch für »Hoffnung«) solle »ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten« setzen, hieß es

 15.09.2025