NS-Raubkunst

Deutschland gibt Gemälde an Uffizien in Florenz zurück

Das verpackte Gemälde »Vaso di Fiori« (Blumenvase) von Jan van Huysum wird am Flughafen in Pisa von Bord getragen. Foto: dpa

Nach 75 Jahren hat Deutschland ein im Zweiten Weltkrieg geraubtes Gemälde an die Uffizien-Galerie in Florenz zurückgegeben.

Bundesaußenminister Heiko Maas überreichte das Bild »Vaso di Fiori« (Blumenvase) des holländischen Malers Jan van Huysum (1682–1749) am Freitag in einer feierlichen Zeremonie an den italienischen Kulturminister Alberto Bonisoli und Außenminister Enzo Moavero Milanesi.

diplomatie »Es ist das glückliche Ende einer unfreiwilligen langen Reise«, sagte Maas in Florenz. »Hier gehört dieses Bild hin.« Bonisoli sprach von einem »historischen Tag«. Er markiere einen »großen Erfolg für unsere kulturelle Diplomatie«.

Das Werk wurde 1944 von einem Soldaten der Wehrmacht aus einem Depot der Uffizien geraubt und war dann jahrzehntelang verschollen. 1991 tauchte es wieder auf, als die Familie des Soldaten versuchte, es über ein Auktionshaus zu verkaufen. Das Auswärtige Amt und das Bundeskriminalamt bemühten sich seitdem um eine unentgeltliche Rückgabe an die Uffizien, die jetzt gelang.

Der deutsche Leiter der Gemäldegalerie, Eike Schmidt, hatte zu Beginn des Jahres an Deutschland appelliert, alles dafür zu tun, dass das Bild nach Italien zurückkomme.

Der deutsche Leiter der Gemäldegalerie, Eike Schmidt, hatte zu Beginn des Jahres an Deutschland appelliert, alles dafür zu tun, dass das Bild nach Italien zurückkomme. Es sei »offenkundig«, dass es sich um NS-Raubkunst handelt.

kulturgut Der Wert des Gemäldes ist unbekannt. Van Huysum zählt zu den berühmtesten Malern des frühen 18. Jahrhunderts. In Italien gilt das detailverliebte Stillleben mit Blumen und Insekten als nationales Kulturgut. Es war 1824 von Leopold von Habsburg-Lothringen, Großherzog der Toskana, und seiner Gemahlin Maria-Anna von Sachsen gekauft worden und war dann bis zur Auslagerung während des Krieges für 120 Jahre in Florenz.

Maas transportierte das nur 35 mal 47 Zentimeter große Gemälde in einem Pappkarton im VIP-Abteil seines Regierungsfliegers nach Italien. In den Uffizien wurde es dann feierlich enthüllt.  dpa

Fernsehen

Ungeschminkte Innenansichten in den NS-Alltag

Lange lag der Fokus der NS-Aufarbeitung auf den Intensivtätern in Staat und Militär. Doch auch viele einfache Menschen folgten der Nazi-Ideologie teils begeistert, wie eine vierteilige ARD-Dokureihe eindrucksvoll zeigt

von Manfred Riepe  04.05.2025

Fernsehen

Rache für den Holocaust? »Plan A« in der ARD

In dem Drama sinnt eine Gruppe Juden auf Rache für die deutschen Holocaust-Verbrechen

von Ute Wessels  04.05.2025 Aktualisiert

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  04.05.2025

Ausstellung

G*tt in Blau

Das Jüdische Museum Wien geht sieben großen Fragen nach – von der Bibel bis in die Gegenwart

von Tobias Kühn  04.05.2025

Aufgegabelt

Israelischer Salat

Rezepte und Leckeres

 04.05.2025

Interview

»Ich habe eine tiefe Liebe zu Israel«

Iris Berben über die Kraft von Worten, Reisen nach Israel und was ihr Hoffnung macht

von Katrin Richter  04.05.2025 Aktualisiert

Donna Anna (Adela Zaharia) und Don Ottavio (Agustín Gómez) in »Don Giovanni/Requiem«

Oper

Requiem nach der Höllenfahrt

Der Exilrusse Kirill Serebrennikov erschüttert mit »Don Giovanni« in Berlin

von Maria Ossowski  02.05.2025

Sachbuch

Auf der Spur der wahren Germanen

Ein neues Buch zeigt, wie kurz der Weg vom Kult um die Germanen über das völkische Denken bis zum Antisemitismus und zum Holocaust war und ist

von Christoph Arens  02.05.2025

Dresden

Israel Philharmonic Orchestra an Doppelkonzert beteiligt

Der Israeli Lahav Shani dirigiert ein als »musikalisches Zeichen für Versöhnung und Frieden« angekündigtes Konzert

 02.05.2025