Die Schriftstellerin Helene Seidler und der israelische Autor Ido Abravaya haben den diesjährigen Deutsch-Hebräischen Übersetzerpreis erhalten. Wie Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) in Berlin mitteilte, erhält Seidler den Preis für die Übersetzung des Romans »Unter Freunden stirbt man nicht« der israelischen Schriftstellerin Noa Yedlin.
Damit folgt die diesjährige Preisträgerin auf Gundula Schiffer, die im Jahr 2022 für die Übersetzung des Romans »Sommernächte« von Aharon Appelfeld ausgezeichnet wurde.
Abravaya erhält den Preis vom israelischen Kulturministerium für seine hebräische Übersetzung des Romans »Der Abenteuerliche Simplicissimus« von Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen, wie es hieß. Der Übersetzerpreis ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Eine gemeinsame Verleihung ist im kommenden Jahr in Israel geplant.
Der Deutsch-Hebräische Übersetzerpreis wurde 2015 anlässlich des 50-jährigen Bestehens diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel ins Leben gerufen. Er soll die Sprach- und Interpretationskunst der Übersetzer in beiden Ländern sichtbar machen. Die Sieger werden jeweils von einer deutschen und einer israelischen Jury ausgewählt.
60 Jahre deutsch-israelische Beziehungen
Staatsminister Weimer sagte: »Übersetzerinnen und Übersetzer ermöglichen mit ihrer Kunst ein wechselseitiges Verstehen zwischen Kulturen. Sie verbinden nicht nur Sprachen, sondern sind auch Brückenbauer für internationale Beziehungen. Die Brücke zwischen Israel und Deutschland ist stark und stabil; in diesem Jahr feiern wir 60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen unseren Ländern. Aus diesem Anlass würdigen wir heute einmal mehr die hervorragenden literarischen Leistungen von Übersetzerinnen und Übersetzern mit dem Deutsch-Hebräischen Übersetzerpreis.«
Der israelische Minister für Kultur und Sport, Miki Zohar, teilte mit: »Übersetzungen fungieren als lebendige Brücken, die Kulturen verbinden und einen tiefen, direkten Dialog ermöglichen. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland, messen wir der Zugänglichkeit unserer jeweiligen Literaturen und Mentalitäten große Bedeutung bei. Ich gratuliere Helene Seidler und Ido Abravaya zu ihrem einzigartigen Beitrag zur Vertiefung der Freundschaft zwischen unseren Nationen durch das geschriebene Wort.«kna/ja