Sehen!

Der ultimative Chanukkafilm

Anmerkung der Redaktion (2. August 2023):

Als dieser Text von Fabian Wolff in der Jüdischen Allgemeinen erschien, glaubte die Redaktion Wolffs Auskunft, er sei Jude. Inzwischen hat sich Wolffs Behauptung als unwahr herausgestellt.

Gute Weihnachtsfilme gibt es wie Nadeln an der Tanne. Aber was guckt man zu Chanukka? Natürlich die Komödie The Hebrew Hammer, die bei jungen US-Juden mittlerweile zum Lichterfest gehört wie Sufganiot und Dreidel.

Der »Hebrew Hammer«, das ist der Privatdetektiv Mordechai Jefferson Carver (Adam Goldberg), der in den Straßen New Yorks Verbrechen aufklärt. Sein wichtigster Fall: Chanukka retten. Der böse Sohn des Weihnachtsmanns will das Fest zerstören. Gemeinsam mit einer Mossad-Agentin macht sich Mordechai zur Rettungsmission auf. Das klingt albern und ist es auch. Mordechai ist ein »Certified Circumcised Dick«, der auch mal eine Nazi-Kneipe aufmischt und sich hinterher beim Essen laut und heftig mit seiner sehr jiddischen Mamme streitet. Die ist ihm brojges, weil er ihr keine Wohnung in Florida kaufen will: »Ist es wegen Boca, Mutter?«

tabubrüche Vielleicht wegen solcher Witze versuchte 2003 die Anti Defamation League die Ausstrahlung des Films zu verhindern: Er verbreite »negative Stereotype«. Blödsinn! The Hebrew Hammer steht in der Tradition tabubrechender jüdischer Komik von den Marx Brothers bis Sarah Silverman. Es beschwerten sich ironischerweise damals auch christliche Gruppen, weil der Film Gojim ausnahmslos als intolerant und antisemitisch darstelle. Stimmt, aber ein bisschen grobe Verallgemeinerung kann, wenn gut gemacht, sehr unterhaltsam sein. So konnte The Hebrew Hammer zum Kultfilm werden: Witzig, respektlos und selbstbewusst jüdisch bis zur letzten Chanukkakerze.

»The Hebrew Hammer«, USA 2003, Regie: Jonathan Kesselman. Als DVD bei amazon.com erhältlich (7,99 US-$).

Film

Woody Allen glaubt nicht an sein Kino-Comeback

Woody Allen hält ein Leinwand-Comeback mit 90 für unwahrscheinlich. Nur ein wirklich passendes und interessantes Rollenangebot könnte ihn zurück vor die Kamera locken.

 09.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Von Kaffee-Helden, Underdogs und Magenproblemen

von Margalit Edelstein  08.12.2025

Eurovision Song Contest

»Ihr wollt nicht mehr, dass wir mit Euch singen?«

Dana International, die Siegerin von 1998, über den angekündigten Boykott mehrerer Länder wegen der Teilnahme Israels

 08.12.2025

Feiertage

Weihnachten mit von Juden geschriebenen Liedern

Auch Juden tragen zu christlichen Feiertagstraditionen bei: Sie schreiben und singen Weihnachtslieder

von Imanuel Marcus  08.12.2025

Vortrag

Über die antizionistische Dominanz in der Nahostforschung

Der amerikanische Historiker Jeffrey Herf hat im Rahmen der Herbstakademie des Tikvah-Instituts über die Situation der Universitäten nach dem 7. Oktober 2023 referiert. Eine Dokumentation seines Vortrags

 07.12.2025

Zwischenruf

Die außerirdische Logik der Eurovision

Was würden wohl Aliens über die absurden Vorgänge rund um die Teilnahme des jüdischen Staates an dem Musikwettbewerb denken?

von Imanuel Marcus  07.12.2025

Los Angeles

Schaffer »visionärer Architektur«: Trauer um Frank Gehry

Der jüdische Architekt war einer der berühmtesten weltweit und schuf ikonische Gebäude unter anderem in Los Angeles, Düsseldorf und Weil am Rhein. Nach dem Tod von Frank Gehry nehmen Bewunderer Abschied

 07.12.2025

Aufgegabelt

Plätzchen mit Halva

Rezepte und Leckeres

 05.12.2025

Kulturkolumne

Bestseller sind Zeitverschwendung

Meine Lektüre-Empfehlung: Lesen Sie lieber Thomas Mann als Florian Illies!

von Ayala Goldmann  05.12.2025