Kassel

Das Thema Judenhass begleitet die documenta auch in der zweiten Woche

Seit Monaten steht die documenta15 wegen antisemitischer Kunst in der Kritik. Foto: IMAGO/Rüdiger Wölk

Die von gleich mehreren dem Antisemitismus-Eklats überschattete documenta in Kassel startet in ihre zweite Ausstellungswoche. Forderungen nach Konsequenzen und Aufarbeitung werden die Kunstschau auch in den kommenden Tagen begleiten.

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Für einen zusätzlichen Dämpfer sorgt Corona: Angesichts der aktuellen Pandemie-Entwicklung und der damit verbundenen Personalsituation müssten einige der geplanten Veranstaltungen abgesagt werden oder könnten nur in veränderter Form stattfinden.

Am Ende der ersten Woche der Weltkunstausstellung, die alle fünf Jahre stattfindet, und nach mehreren Tagen heftiger Debatte hatte sich am Freitag das für das umstrittene Banner »People›s Justice« verantwortliche indonesische Künstlerkollektiv Taring Padi entschuldigt.

»Wir bedauern zutiefst, in welchem Ausmaß die Bildsprache unserer Arbeit «People‹s Justice» so viele Menschen beleidigt hat«, hieß es in einem Statement von Taring Padi auf der Website der documenta. »Wir entschuldigen uns bei allen Zuschauer*innen und Mitarbeiter*innen der documenta fifteen, der Öffentlichkeit in Deutschland und insbesondere der jüdischen Gemeinde.« Man habe aus dem Fehler gelernt und erkenne, dass die Bildsprache im historischen Kontext Deutschlands eine spezifische Bedeutung bekommen habe.

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Das Werk hatte wegen einer massiv antisemitischer Bildsprache für die Welle der Empörung gesorgt, am Dienstagabend war das Banner entfernt worden.

Nun sollen auch die übrigen documenta-Ausstellungsstücke mit Blick auf den Antisemitismus-Eklat in Augenschein genommen werden. »Wir haben als Gesellschafter der Leitung der documenta gGmbH den Auftrag erteilt, alle gezeigten Werke im Sinne eines verantwortungsvollen Kuratierens zu überprüfen«, erklärte Hessens Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. »Diese Prüfung läuft, und wir erwarten, zeitnah über Ergebnisse informiert zu werden.«

Es sei die Aufgabe und die Verantwortung der Generaldirektorin der documenta, Sabine Schormann, aufzuarbeiten, wie es dazu kommen konnte, dass antisemitische Bildsprache auf der Ausstellung zu sehen war, betonte die Kunstministerin.

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Ein Sprecher der Stadt hatte zwischenzeitlich erklärte, dass derzeit keine Aufsichtsratssitzung vorgesehen sei. Bei den Sitzungen des Gremiums, dem Vertreter der Gesellschafter Stadt Kassel und Land Hessen angehören, werden üblicherweise auch mögliche strukturelle oder personelle Veränderungen erörtert. Zuletzt hatte es Rücktrittsforderungen gegen Generaldirektorin Schormann gegeben, die aber an ihrem Amt festhält. dpa

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