Nazi-Raubkunst

Bild aus Gurlitt-Sammlung versteigert

Liebermann-Bild: »Zwei Reiter am Strand« Foto: dpa

Für 1,9 Millionen Pfund (knapp 2,7 Millionen Euro) ist am Mittwochabend in London das erste Bild aus der umstrittenen Sammlung von Cornelius Gurlitt verkauft worden.

Das britische Auktionshaus Sotheby’s bot das Gemälde Zwei Reiter am Strand von Max Liebermann im Auftrag des New Yorker Schoa-Überlebenden David Toren an. Dieser hatte das von der Bundesregierung als NS-Raubkunst eingestufte Bild erst im Mai dieses Jahres zurückerhalten.

Umstände »Meine Familie und ich freuen uns über die Auktion des Gemäldes meines Großonkels«, sagte der 90-jährige Toren nach der Versteigerung, wie das Auktionshaus mitteilte. »Es hat mich zutiefst berührt, die Umstände, unter welchen das Gemälde gereist ist, nochmals zu erzählen und die Geschichte meiner Familie wieder aufzugreifen.« Noch vor wenigen Wochen habe er es noch nicht einmal für möglich gehalten, je wieder in Besitz des Gemäldes zu kommen.

David Toren, 1925 bei Breslau geboren, hatte das Werk des Berliner Malers Max Liebermann (1847–1935) bereits kurz nach Bekanntwerden des Falls Gurlitt für sich und seinen Bruder als rechtmäßige Erben zurückgefordert.

Nach Auskunft der Taskforce Schwabinger Kunstfund und der Bundesregierung hatte Toren das Bild zuletzt 1938 im Salon seines Großonkels David Friedmann in Breslau gesehen. Danach wurde es von den Nationalsozialisten geraubt und später von Cornelius Gurlitts Vater Hildebrand angekauft.

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025

Hommage

Pionier des Erinnerns

Der Filmemacher und Journalist Claude Lanzmann wäre diese Woche 100 Jahre alt geworden. Unser Autor ist ihm mehrmals persönlich begegnet

von Vincent von Wroblewsky  26.11.2025

Zahl der Woche

6500 Rabbiner

Funfacts & Wissenswertes

 26.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Coole Nichten, coole Tanten

von Katrin Richter  26.11.2025

Kulturkolumne

Lob der Anwesenheit

Lahav Shani und Jason Stanley: Warum unser Autor nicht nur in der Westend-Synagoge vor Ort ist

von Eugen El  26.11.2025

Film

Shira Haas ist Teil der Netflix-Serie »The Boys from Brazil«

Die israelische Schauspielerin ist aus »Shtisel« und »Unorthodox« bekannt

 26.11.2025

Kulturkolumne

Was bleibt von uns?

Lernen von John Oglander

von Sophie Albers Ben Chamo  25.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025