Magdeburg

Ausstellung würdigt jüdische Sportler

Die Ausstellung stellt mit der Schwimmerin Sarah Poewe eine Verbindung zur Gegenwart her Foto: picture alliance / Frank Rumpenhorst/dpa

Eine Ausstellung in Magdeburg zeigt jüdische Sportstars vor 1933 und danach. Die Schau unter dem Titel »Zwischen Erfolg und Verfolgung« wird am 8. Oktober auf dem Domplatz eröffnet, wie die Friedrich-Ebert-Stiftung als Mitveranstalterin am Donnerstag in Magdeburg mitteilte. Sie will mithilfe großformatiger skulpturaler Präsentationen den großen Anteil jüdischer Athleten an der Entwicklung des modernen Sports in Deutschland zeigen.

Jüdische Sportler hätten vor 1933 als Nationalspieler, Olympiasieger sowie Welt- und Europameister zu gefeierten Idolen ihrer Zeit gezählt, heißt es in der Ankündigung. Im NS-Staat seien sie ausgegrenzt, entrechtet, zur Flucht gedrängt oder ermordet worden. Die Ausstellung will anhand ausgewählter Schicksale an diese Sportler erinnern.

Vorgestellt werden etwa die Biografie des Fußballspielers Walther Bensemann (1873-1934), der zehnfachen Deutschen Leichtathletikmeisterin Lilli Henoch (1899-1942) oder des späteren deutschen Basketball-Nationaltrainers Ralph Klein (1931-2008).

Die Ausstellung stellt den Angaben zufolge mit der Schwimmerin Sarah Poewe (geboren 1983) eine Verbindung zur Gegenwart her. Poewe gewann als erste jüdische Athletin nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges für Deutschland eine olympische Bronzemedaille 2004 in Athen.

Die Schau des Zentrums deutsche Sportgeschichte, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Magdeburg, des Landesbüros Sachsen-Anhalt der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt ist bis zum 10. November auf dem Domplatz zu sehen. epd

TV-Tipp

TV-Premiere: So entstand Claude Lanzmanns epochaler Film »Shoah«

Eine sehenswerte Arte-Dokumentation erinnert an die bedrückenden Dreharbeiten zu Claude Lanzmanns Holocaust-Film, der vor 40 Jahren in die Kinos kam

von Manfred Riepe  21.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  21.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  21.11.2025

TV-Kritik

Allzu glatt

»Denken ist gefährlich«, so heißt eine neue Doku über Hannah Arendt auf Deutsch. Aber Fernsehen, könnte man ergänzen, macht es bequem - zu bequem. Der Film erklärt mehr als dass er zu begeistern vermag

von Ulrich Kriest  21.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  21.11.2025

Kino

»Fast ein Wunder«

Das israelische Filmfestival »Seret« eröffnete in Berlin mit dem Kassenschlager »Cabaret Total« von Roy Assaf

von Ayala Goldmann  20.11.2025

»Jay Kelly«

In seichten Gewässern

Die neue Netflix-Tragikomödie von Noah Baumbach startet fulminant, verliert sich dann aber in Sentimentalitäten und Klischees

von Patrick Heidmann  20.11.2025