Wie vier andere Länder will auch Island den Eurovision Song Contest 2026 in Wien wegen der Teilnahme Israels boykottieren. Das entschied der Vorstand des isländischen Rundfunksenders RÚV auf einer Sitzung in Reykjavik am Mittwoch.
Zuvor hatten bereits die öffentlich-rechtlichen Sender aus Spanien, Irland, Slowenien und den Niederlanden den Boykott des Musikbewerbs angekündigt. Damit reagierten sie auf einen in der vergangenen Woche gefällten Mehrheitsbeschluss der Europäischen Rundfunkunion (EBU), wonach alle Länder an dem Musikwettbewerb teilnehmen dürfen, die das wünschen.
RÚV teilte nun mit, es sei angesichts der öffentlichen Debatte auf Island sowie der Reaktionen auf die Entscheidung der EBU klar, dass im Falle einer isländischen Teilnahme am ESC weder Freude noch Frieden herrschen würden. Deshalb werde der Sender die EBU davon in Kenntnis setzen, dass man am nächsten ESC nicht teilnehmen werde.
Der Eurovision Song Contest genießt auf Island einen hohen Stellenwert. Im Ort Húsavík gibt es ein eigenes Eurovision-Museum, und auch die Filmkomödie »Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga« mit Hollywood-Stars wie Will Ferrell spielt in der kleinen Gemeinde im abgeschiedenen Norden der Nordatlantik-Insel. dpa