TV-Tipp

Arte widmet Paul Newman einen Themenabend

Paul Newman in dem 1960 gedrehten Film »Exodus« (1925–2008) Foto: dpa

TV-Tipp

Arte widmet Paul Newman einen Themenabend

Gefängnisdrama »Der Unbeugsame« und Doku über den US-Filmstar

von Jan Lehr  15.09.2024 21:32 Uhr Aktualisiert

Der US-Schauspieler Paul Newman (1925-2008) gehörte zu den Hollywood-Stars der Generation von Marlon Brando und James Dean, die in New York beim Actors Studio bei Lehrern wie Lee Strasberg und Elia Kazan die Prinzipien des Method Acting gelernt hatten und zuerst am Theater erprobt hatten.

Newman, dessen Vater ein Jude mit polnisch-österreichischen Wurzeln war, hatte 1954 sein Filmdebüt in »Der silberne Kelch«. Der Kostümfilm war ein Flop, doch es folgten schnell bessere Rollen und spätestens mit »Die Katze auf dem heißen Blechdach« (1958) war er auf der Leinwand etabliert.

Trotz großer Anerkennung - etwa für Meisterwerke wie »Der Clou« (1973) - und wichtiger Auszeichnungen wie dem Oscar für seine Rolle in »Die Farbe des Geldes« (1986) war Newman im Inneren seiner selbst nie zufrieden. Ein heimlicher Selbstzweifel nagte an ihm. Lange Zeit glaubte er, sein Erfolg sei nicht auf seine Leistung, sondern auf sein Aussehen zurückzuführen.

Geplagt von Selbstzweifeln

Nach vielen weiteren Rollen sowohl in eher traditionellen Hollywood-Produktionen wie auch in Werken der »New Hollywood«-Richtung sah man ihn später immer wieder in dankbaren Altersauftritten, zuletzt 2002 als irisch-amerikanischer Gangsterboss in »Road to Perdition«.

Der Dokumentarfilm »Paul Newman - Der unwiderstehliche Typ« (22.15 - 23.10 Uhr) von Jean Lauritano erinnert an den Schauspieler, der trotz seiner Vielseitigkeit und seinen Auszeichnungen unter Selbstzweifeln litt. Er würdigt seinen Einsatz für sozialpolitische Projekte, seine Regiearbeiten und die fürs Filmgeschäft musterhafte Ehe mit seiner Kollegin Joanne Woodward. Zuvor zeigt Arte (20.15 - 22.15 Uhr) »Der Unbeugsame«, das Gefängnisdrama um einen Mann, der sich nicht unterkriegen lässt, von 1966.

Doku würdigt seinen Einsatz für sozialpolitische Projekte

Wegen Trunkenheit am Steuer wird US-Soldat Luke (Paul Newman) zu zwei Jahren Arbeitslager verurteilt. Dort fällt es ihm schwer, sich den Regeln unterzuordnen. Schon bei seiner Ankunft gerät er mit einem Mann namens Dragline (George Kennedy) aneinander, weil er dessen Rolle als Anführer der Gefangenen nicht akzeptiert. In dem ungleichen Kampf gewinnt Luke durch seine Standhaftigkeit jedoch die Achtung seines Gegners und die der anderen Insassen.

Um den ständigen Demütigungen und Misshandlungen im Lager zu entkommen, unternimmt Luke zwei Fluchtversuche, die beide scheitern. Er wird ins Lager zurückgebracht und schwer misshandelt. Sein Wille scheint gebrochen. Doch in Wirklichkeit bereitet er einen neuerlichen Ausbruch vor.

Das von Stuart Rosenberg eindrucksvoll inszenierte und in der Hauptrolle hervorragend gespieltes Drama handelt am Beispiel eines Außenseiters vom Konflikt zwischen Ordnung und individueller Freiheit.

»Ein Abend mit Paul Newman«, Sonntag, 15. September, 20.15 - 23.10 Uhr, Arte.

Meinung

Der Missbrauch von Anne Frank und die Liebe zu toten Juden

In einem Potsdamer Museum stellt der Maler Costantino Ciervo das jüdische Mädchen mit einer Kufiya dar. So wird aus einem Schoa-Opfer eine universelle Mahnfigur, die vor allem eines leisten soll: die moralische Anklage Israels

von Daniel Neumann  21.12.2025

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Nach zwölf Jahren kommt nun die Fortsetzung des Weltbestsellers ins Kino

von Peter Claus  21.12.2025

Gastbeitrag

Liebe Kolleginnen und Kollegen, warum schweigt ihr?

Jan Grabowski fragt die deutschen Historiker, warum sie es unwidersprochen stehen lassen, wenn ein Holocaust-Experte für seine Forschungsarbeit diskreditiert wird

von Jan Grabowski  21.12.2025

Glosse

Das kleine Glück

Was unsere Autorin Andrea Kiewel mit den Produkten der Berliner Bäckerei »Zeit für Brot« in Tel Aviv vereint

von Andrea Kiewel  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Ab jetzt nur noch mit Print-Abo oder Es gibt viele Gründe, auf 2026 anzustoßen

von Katrin Richter  20.12.2025

Musik

Louis-Lewandowski-Festival hat begonnen

Der Komponist Louis Lewandowski hat im 19. Jahrhundert die jüdische Synagogenmusik reformiert. Daran erinnert bis Sonntag auch dieses Jahr ein kleines Festival

 18.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  18.12.2025

Ausstellung

Pigmente und Weltbilder

Mit »Schwarze Juden, Weiße Juden« stellt das Jüdische Museum Wien rassistische und antirassistische Stereotype gleichermaßen infrage

von Tobias Kühn  18.12.2025