Potsdam

Amos Oz erhält Abraham-Geiger-Preis

Amos Oz Foto: imago

Der israelische Schriftsteller Amos Oz erhält den Abraham-Geiger-Preis 2017. Das teilte das Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam am Dienstag mit. Die Preisverleihung durch das Rabbinerseminar soll am 25. Mai während des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Berlin stattfinden.

Der Preis würdigt nach Angaben des Rabbinerseminars in Potsdam Persönlichkeiten, die sich um den Pluralismus verdient gemacht haben und sich für Offenheit, Mut, Toleranz und Gedankenfreiheit einsetzen. Die Auszeichnung soll an den großen Denker des liberalen Judentums, Abraham Geiger (1810–1874), erinnern und ist mit 10.000 Euro dotiert. Das Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam wurde 1999 gegründet und ist das erste nach der Schoa in Deutschland eröffnete Rabbinerseminar.

Die Jury begründete ihre Entscheidung mit dem großen Mut und der Entschiedenheit, mit der sich Amos Oz für Verständigung und Frieden zwischen Israelis und Palästinensern sowie mit dem heutigen Deutschland engagiere.

Laudatio »Mit Amos Oz ehren wir einen Mann, der fest an die Menschen und ihre Fähigkeit glaubt, die Welt zum Besseren ändern zu können. Seine Zuversicht ist Zuspruch für uns alle. Daher hat die Jury beschlossen, Amos Oz mit dem Abraham-Geiger-Preis auszuzeichnen«, sagte Walter Homolka vom Geiger Kolleg, Professor für jüdische Theologie an der Universität Potsdam. Die Laudatio hält Klaus Lederer (Die Linke), Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa des Landes Berlin.

Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre zählen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Annette Schavan, der katholische Kardinal Karl Lehmann, Prinz Hassan bin Talal von Jordanien, die südafrikanische Politikerin Helen Zille, Rabbiner Emil Fackenheim, Alfred Grosser und Susannah Heschel.

Amos Oz (geboren 1939) war 1978 einer der Gründer der Bewegung »Frieden jetzt«. Als Stimme der zionistischen Linken ist er Befürworter eines Kompromisses zwischen Israel und den Palästinensern. Sein jüngster Roman Judas (Suhrkamp Verlag) setzt sich unter anderem mit der Figur des Judas auseinander. ja (mit epd)

Kunst

Das jüdische Sammlerpaar Bernstein brachte »die Franzosen« nach Berlin

Die Ausstellung »Berlin.Cosmopolite« in der Liebermann-Villa am Wannsee zeigt Werke aus der Sammlung von Felicie (1852-1908) und Carl (1842-1894) Bernstein

von Sigrid Hoff  23.05.2025

London

Terroranklage gegen Rapper von »Kneecap«

Weil er bei einem Konzert eine Hisbollah-Flagge gezeigt haben soll, wird ein Rapper der nordirischen Gruppe Kneecap angeklagt. Bei Instagram bezieht die Band nun Stellung

 22.05.2025

Terrorakt in Washington

Jüdischer Journalistenverband kritisiert ARD-Berichterstattung

Die Co-Vorsitzende des Verbands fordert mehr Sorgfalt im Umgang mit Sprache im Zusammenhang mit dem Attentat

 22.05.2025

ESC-Teilnehmer JJ

Im Ton vergriffen

Dem österreichischen Sänger tue es leid, »falls meine Worte missverstanden wurden«

 22.05.2025

ESC

JJ will ESC 2026 ohne Israel

Österreichs Sieger JJ setzt sich für einen Ausschluss Israels am ESC 2026 ein

 22.05.2025

Kunst

Verzweifelte Zwischenwesen

Das Berliner Bode-Museum zeigt Paul Klees Engel im Kontext von Kriegen

von Mirjam Vomberg  22.05.2025

Eurovision Song Contest

Stärker als gedacht

Kein Land der Welt steht so häufig am Pranger wie Israel. Doch kann es sein, dass der jüdische Staat abseits von Politik und Presse viel beliebter ist als angenommen?

von Nicole Dreyfus  22.05.2025

Kolumne

Von der Verheißung zum Manöver

»Sapad«, das russische Wort für Westen – Geschichte eines Bedeutungswandels vom Vorbild zum Feindbild

von Eugen El  21.05.2025

«Märzenschnee»

Auktion mit Pechstein-Gemälde aus Besitz von Walter Rathenau

Als Walter Rathenau 1909 eine Ausstellung besuchte, kaufte er ein Gemälde: »Märzenschnee« von Max Pechstein. Nun wird das Bild versteigert, das eine interessante Geschichte hat

 21.05.2025