Deutschland

»Alle roten Linien sind überschritten«

Zur Eröffnung der documenta gab es auch eine Demonstration pro-palästinensischer Gruppen in Kassel. Foto: IMAGO/Hartenfelser

Israels Botschaft in Berlin hat die Ausstellung von Werken mit antisemitischen Bildern auf der Kasseler Kunstausstellung documenta scharf verurteilt und ihre sofortige Entfernung gefordert.

PROPAGANDA »Wir sind empört über die antisemitischen Elemente, die auf der derzeit in Kassel stattfindenden documenta 15 öffentlich gezeigt werden. Die in einigen Exponaten gezeigten Elemente erinnern an die Propaganda von Goebbels und seinen Handlangern in dunklen Zeiten der deutschen Geschichte. Alle roten Linien sind nicht nur überschritten, sie sind zertrümmert worden«, so die israelische Vertretung in Deutschland in einer Stellungnahme am Montagnachmittag.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die fraglichen Werke hätten nichts mit Kunst zu tun, sondern seien »Ausdruck eines Antisemitismus alten Stils.« Die Botschaft lobte in ihrer Erklärung Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für dessen klarer Worte anlässlich der Eröffnung der Kunstausstellung am Samstag.

Steinmeier habe die Israel-Boykott-Bewegung BDS als das angeprangert, was sie sei: antisemitisch, und damit »mutige Führungsstärke« bewiesen. Die judenfeindlichen Exponate müssten »sofort aus der Ausstellung entfernt werden«, so die Botschaft Israels weiter, denn: »Sie haben absolut nichts mit freier Meinungsäußerung zu tun.«

Das American Jewish Committee Berlin übt ebenfalls scharfe Kritik - und fordert die Entlassung der documenta-Geschäftsführerin Sabine Schormann. Sie solle umgehend von ihren Aufgaben entbunden werden, »der offen zur Schau gestellte Antisemitismus unverzüglich unterbunden und die entsprechenden Werke entfernt werden«, erklärte Direktor Remko Leemhuis. mth

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  19.11.2025

Magdeburg

Telemann-Preis 2026 für Kölner Dirigenten Willens

Mit der Auszeichnung würdigt die Landeshauptstadt den eindrucksvollen Umgang des jüdischen Dirigenten mit dem künstlerischen Werk Telemanns

 19.11.2025

Sachsen-Anhalt

Judenfeindliche Skulptur in Calbe künstlerisch eingefriedet

Die Kunstinstallation überdeckt die Schmähfigur nicht komplett. Damit soll die Einfriedung auch symbolisch dafür stehen, die Geschichte und den immer wieder aufbrechenden Antisemitismus nicht zu leugnen

 19.11.2025

Kino

Unter erschwerten Bedingungen

Das »Seret«-Festival zeigt aktuelle israelische Filmkunst in Deutschland – zum ersten Mal nur in Berlin

von Chris Schinke  19.11.2025

Bonn

Bonner Museum gibt Gemälde an Erben jüdischer Besitzer zurück

Das Bild »Bäuerliches Frühstück« aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wird restituiert

 19.11.2025

Perspektive

Humor hilft

Über alles lachen – obwohl die Realität kein Witz ist? Unsere Autorin, die israelische Psychoanalytikerin Efrat Havron, meint: In einem Land wie Israel ist Ironie sogar überlebenswichtig

von Efrat Havron  19.11.2025

New York

Rekordpreis für »Bildnis Elisabeth Lederer« bei Auktion

Bei den New Yorker Herbstauktion ist wieder ein Rekord gepurzelt: Ein Klimt-Gemälde wird zum zweitteuersten je versteigerten Kunstwerk – und auch ein goldenes Klo wird für einen hohen Preis verkauft

von Christina Horsten  19.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Süchtig nach Ruhamas Essen oder Zaubern müsste man können

von Nicole Dreyfus  19.11.2025

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  18.11.2025