Trauer

Abschied von Jerry Stiller

Der Schauspieler verstarb 92-jährig

von Katrin Richter  14.05.2020 10:13 Uhr

Jerry Stiller (1927–2020) Foto: imago images/ZUMA Press

Der Schauspieler verstarb 92-jährig

von Katrin Richter  14.05.2020 10:13 Uhr

Eigentlich hatte Jerry Stiller auf die Rolle des Frank Costanza in der Sitcom Seinfeld gar keine Lust. »Ich habe es abgelehnt, wollte es nicht machen.« Glücklicherweise sagte der damals 66-Jährige trotzdem zu – und sorgte für Lachtränen beim Publikum.

Am Montag gab es nun wieder Tränen, allerdings der Trauer, denn Stiller ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Die Nachricht twitterte sein Sohn Ben Stiller. »Er war ein großartiger Vater und Großvater und für fast 62 Jahre der hingebungsvollste Ehemann an der Seite von Anne. Er wird mir fehlen. Ich liebe dich, Dad«, twitterte er. Den Tweet favorisierten 1,3 Millionen User, fast 55.000 kommentierten ihn.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

LOWER EAST SIDE Gerald Isaac Stiller kam 1927 in Brooklyn zur Welt. Er wuchs in einer jüdischen Familie auf, seine Eltern waren Einwanderer aus Osteuropa. In den 50er-Jahren wurde er an der Seite seiner Frau, der Comedienne Anne Meara, berühmt, mit der er über 60 Jahre verheiratet bleiben sollte.

Das aber, wofür ihn eine ganze Generation in Erinnerung behalten wird, sind seine prägenden Rollen als George Costanzas aufbrausender und seinen Sohn bevormundender Vater Frank in Seinfeld – und als liebenswürdiger, kratzbürstiger, eigensinniger und schwarzhumoriger Schwiegervater Arthur Spooner in der Sitcom The King of Queens.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

FESTIVUS Schlagwörter wie »Festivus«, »Ketsiap« oder die kurzen, eckigen, wendigen Bewegungen, mit denen Stiller seine Punchlines auch körperlich untermalte, verliehen beiden Serien eine schöne Kauzigkeit. Jerry Stiller konnte bei The King of Queens noch viel mehr von sich zeigen: Denn anders als in der Rolle des Frank Costanza spielte er die des Arthur Spooner nachdenklicher, verletzlicher, noch witziger und noch rechthaberischer.

1999 gab es für ihn den bekannten Roast des »N.Y. Friars Club«, bei dem ihn sein Serien-Sohn George (Jason Alexander), sein Serien-Schwiegersohn Douglas (Kevin James) und sein richtiger Sohn Ben teilweise ziemlich heftig, aber liebenswürdig beleidigten.

Stiller hörte sich alles an, hielt die Hände vor die Augen und nahm jeden danach in die Arme. In seiner Dankesrede sagte er: »Ich kenne viele von ihnen und habe mit vielen lange Jahre zusammengearbeitet. Sie haben es mir aber nie vorgehalten.«

USA

Daniel Kahneman ist tot

Der Wissenschaftler Daniel Kahneman kombinierte Erkenntnisse aus Psychologie und Ökonomie

 28.03.2024

Bildung

Kinderbuch gegen Antisemitismus für Bremer und Berliner Schulen

»Das Mädchen aus Harrys Straße« ist erstmals 1978 im Kinderbuchverlag Berlin (DDR) erschienen

 27.03.2024

Bundesregierung

Charlotte Knobloch fordert Rauswurf von Kulturstaatsministerin Roth

IKG-Chefin und Schoa-Überlebende: »Was passiert ist, war einfach zu viel«

 26.03.2024

Kultur

Über die Strahlkraft von Europa

Doku-Essay über die Theater-Tour von Autor Bernard-Henri Levy

von Arne Koltermann  26.03.2024

Projekt

Kafka auf Friesisch

Schüler der »Eilun Feer Skuul« in Wyk auf Föhr haben ihre friesische Version des Romans »Der Verschollene« vorgestellt

 25.03.2024

Sachbuch

Persönliches Manifest

Michel Friedman richtet sich mit seinem neuen Buch »Judenhass« bewusst an die allgemeine Öffentlichkeit, er appelliert aber auch an den innerjüdischen Zusammenhalt

von Eugen El  25.03.2024

Berlin

Hetty Berg als Direktorin des Jüdischen Museums bestätigt

Ihr sei es gelungen, die Institution »als Leuchtturm für jüdisches Leben« weiterzuentwickeln, heißt es

 25.03.2024

Judenhass

Wie der Historikerstreit 2.0 die Schoa relativiert

Stephan Grigat: Der Angriff auf die »Singularität von Auschwitz« kommt nun von links

 25.03.2024

László Krasznahorkai

Geschichten am Rand eines Strudels

Jedes Jahr wird der Ungar als Literaturnobelpreisträger gehandelt. Drei neue Erzählungen zeigen seine Meisterschaft

von Maria Ossowski  24.03.2024