Hamburg

3000 Bände Jiddisch

Universität Hamburg Foto: Getty Images / istock

Hamburg

3000 Bände Jiddisch

An der Universität wurde die Salomo-Birnbaum-Bibliothek eingeweiht

 20.06.2019 12:45 Uhr

Der österreichische Sprachwissenschaftler Salomo Birnbaum (1881–1989) erhielt im Jahr 1922 an der Universität Hamburg den ersten Lehrauftrag für Jiddisch, den eine westeuropäische Universität erteilte. Diese Stelle hatte er bis 1933 inne, als er von den Nazis ins Exil getrieben wurde und mit seiner Familie nach Großbritannien ging. Von 1936 bis zu seiner Emeritierung war er an der University of London Dozent für Paläografie und Epigrafik des Hebräischen und unterrichtete dort zudem Jiddisch.

TEILBIBLIOTHEK Jetzt hat das Institut für Jüdische Philosophie und Religion (IJPR) anlässlich des 100. Gründungsjubiläums der Universität Hamburg in Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) und der Salomo-Birnbaum-Gesellschaft für Jiddisch eine Teilbibliothek für jiddische Sprache und Literatur eröffnet, die nach Salomo Birnbaum benannt ist. Die feierliche Eröffnung fand am Dienstagabend in der Rothenbaumchaussee statt. Eine von Studenten gestaltete Ausstellung über Leben und Werk Salomo Birnbaums begleitete die Eröffnung.

Am Vorabend hatte die Hamburger Gruppe »Stella’s Morgenstern« mit Wort und Musik an die Musikerin und Dozentin Dorothea Greve erinnert, die maßgeblich an der Entstehung der Bibliothek beteiligt war.

AUSLEIHE Bereits 1986 hatte der inzwischen verstorbene Historiker Günter Marwedel, der die jüdische Geschichte im Hamburger Raum erforschte, begonnen, die Teilbibliothek zu Ehren ihres Namensgebers Salomo Birnbaum am IGdJ anzulegen. 1995 wurde die Salomo-Birnbaum-Gesellschaft für Jiddisch e.V. gegründet.

Die neue Teilbibliothek führt zwei bislang getrennte Bestände zusammen und macht sie zugänglich. Sie erweitert die ältere Salomo-Birnbaum-Bibliothek am IGdJ um die Jiddisch-Sammlung Dorothea Greve, die Eigentum der Salomo-Birnbaum-Gesellschaft ist. Insgesamt umfasst die erweiterte Salomo-Birnbaum-Bibliothek nach Angaben der Universität etwa 3000 Bände, die in der Rothenbaumchaussee 34 in neuen Räumen zugänglich sind und von Studenten und Lehrkräften der Universität ausgeliehen werden können. ja

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Nach zwölf Jahren kommt nun die Fortsetzung des Weltbestsellers ins Kino

von Peter Claus  21.12.2025

Glosse

Das kleine Glück

Was unsere Autorin Andrea Kiewel mit den Produkten der Berliner Bäckerei »Zeit für Brot« in Tel Aviv vereint

von Andrea Kiewel  20.12.2025

Gastbeitrag

Liebe Kolleginnen und Kollegen, warum schweigt ihr?

Jan Grabowski fragt die deutschen Historiker, warum sie es unwidersprochen stehen lassen, wenn ein Holocaust-Experte für seine Forschungsarbeit diskreditiert wird

von Jan Grabowski  20.12.2025

Aufgegabelt

Apfel-Beignets

Rezept der Woche

von Katrin Richter  20.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Ab jetzt nur noch mit Print-Abo oder Es gibt viele Gründe, auf 2026 anzustoßen

von Katrin Richter  20.12.2025

Musik

Louis-Lewandowski-Festival hat begonnen

Der Komponist Louis Lewandowski hat im 19. Jahrhundert die jüdische Synagogenmusik reformiert. Daran erinnert bis Sonntag auch dieses Jahr ein kleines Festival

 18.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Bettina Piper, Imanuel Marcus  18.12.2025

Ausstellung

Pigmente und Weltbilder

Mit »Schwarze Juden, Weiße Juden« stellt das Jüdische Museum Wien rassistische und antirassistische Stereotype gleichermaßen infrage

von Tobias Kühn  18.12.2025

Kulturkolumne

Vom Nova-Festival zum Bondi Beach

Warum ich keine Gewaltszenen auf Instagram teile, sondern Posts von israelischen Künstlern oder Illustratorinnen

von Laura Cazés  18.12.2025