Der Jüdische Weltkongress (WJC) und der Weltkirchenrat (WCC) haben einen gleichen und fairen Zugang aller Menschen zu Impfstoffen gegen Covid-19 gefordert. Die Menschen in den armen Ländern dürften nicht ausgeschlossen werden, mahnten die beiden Organisationen am Dienstag in Genf.
Zudem warnten sie vor einem drohenden »Impfnationalismus«. Die führenden Vertreter von Religionsgemeinschaften müssten dagegen vorgehen.
Unter Impfnationalismus wird der Zugriff reicher Länder auf Vakzine verstanden, ohne dass finanziell schwächer ausgestattete Länder ihre Bevölkerungen versorgen können.
DIALOG Der geschäftsführende WJC-Vizepräsident, Maram Stern, sagte, er schätze die gemeinsame Initiative des Jüdischen Weltkongresses und des Weltkirchenrats. Die Erklärung »wurde im Geiste des interreligiösen Dialogs und der interreligiösen Zusammenarbeit verfasst und hat sich von unseren jeweiligen jüdischen und christlichen Traditionen inspirieren lassen, die uns durch diese lebensverändernde Zeit geführt haben«.
Weiter verurteilen die beiden Organisationen den offenen Antisemitismus, der in verschiedenen Verschwörungstheorien über das Corona-Virus auftaucht. Die Verschwörungstheoretiker unterminierten das öffentliche Vertrauen in das Gesundheitswesen und in die Impfungen, hieß es. epd/ja