Mexiko

Wahlkampf beginnt: Erste jüdische Präsidentin?

Claudia Sheinbaum Foto: picture alliance / NurPhoto

In Mexiko hat der Wahlkampf für die bedeutendste Präsidentenwahl des Landes seit Jahrzehnten begonnen. Zum ersten Mal gilt der Sieg einer Frau als sicher, weil die beiden großen Parteienbündnisse jeweils Spitzenkandidatinnen gekürt haben. Am 2. Juni werden auch Abgeordnete, Senatoren und mehrere Gouverneure neu gewählt. In der Nacht auf Freitag (Ortszeit) begann der drei Monate lange Wahlkampf.

Als Favoritin für das Präsidentenamt im bevölkerungsreichsten spanischsprachigen Land mit 126 Millionen Einwohnern gilt Umfragen zufolge Claudia Sheinbaum, bis vor wenigen Monaten Regierungschefin der Hauptstadt Mexiko-Stadt.

Die 61-jährige Physikerin jüdischer Herkunft ist die politische Erbin des amtierenden linkspopulistischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador. Er darf sich laut Verfassung nicht zur Wiederwahl stellen. Die Kandidatin der Regierungskoalition wollte Zehntausende Anhänger am Freitagnachmittag (Ortszeit) zum Wahlkampfauftakt auf dem Zócalo-Platz von Mexiko-Stadt versammeln.

Drogenkartelle und Armut

Für das Oppositionsbündnis tritt die parteilose Ex-Senatorin und Computeringenieurin Xóchitl Gálvez an, die ebenfalls 61 Jahre alt ist. Die Koalition besteht aus drei ideologisch unterschiedlichen Parteien von Mitte-links bis Mitte-rechts, nämlich den ehemaligen Regierungsparteien PRI und PAN und der linken PRD.

Kurz nach Mitternacht sprach Gálvez bereits auf ihrer ersten Wahlkundgebung in Fresnillo im zentralen Bundesstaat Zacatecas, einer der gefährlichsten Städte Mexikos. Für eine kleinere Oppositionspartei tritt der 38-jährige Jorge Álvarez an.

Gewalt der Drogenkartelle, Armut, Wasserknappheit und der Bedarf an erneuerbaren Energien für die Wirtschaft zählen zu den großen Herausforderungen der künftigen Staatschefin. Die Opposition prangert die Aushöhlung der Demokratie und der Pressefreiheit durch die amtierende Regierung an.

Mexiko ist Deutschlands wichtigster Handelspartner in Lateinamerika. Vor allem wegen der Nachbarschaft zu den USA und des nordamerikanischen Freihandelsabkommens ist Mexiko ein attraktiver Produktionsstandort für ausländische Unternehmen, die zollfrei in die USA exportieren wollen. dpa

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Dänemark

Männer sollen 760.000 Euro für die Hamas gesammelt haben

Am Dienstagmorgen nahm die Polizei einen 28-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize sitzt bereits in U-Haft

 02.12.2025

Italien

Francesca Albanese und ihre »Mahnung« an die Presse

In Turin wurden die Redaktionsräume von »La Stampa« von Demonstranten verwüstet. Die Reaktion der UN-Sonderbeauftragten für die Palästinensergebiete verstörte viele

von Michael Thaidigsmann  02.12.2025

Jüdisches Leben im Libanon

Noch immer hat Beirut eine Synagoge, aber die Gläubigen nehmen ab

Einst war Libanon ihr Zufluchtsort, dann kam der Bürgerkrieg, und viele gingen. Doch nach wie vor gehören Juden zu den 18 anerkannten Religionsgruppen im Libanon - auch wenn nur noch wenige im Land leben

von Andrea Krogmann  02.12.2025

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

Interview

»Meinungsvielfalt gilt es auszuhalten« 

Am 8. Dezember wählt die Gemeindeversammlung der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ein neues Präsidium. Ein Gespräch mit den Kandidaten über Herausforderungen an die Gemeinde, Grabenkämpfe und Visionen

von Nicole Dreyfus  01.12.2025

Italien

Der Anti-Banksy

AleXsandro Palombo unterstützt mit seiner Kunst Israel, anstatt es zu verdammen

von Federica Matteoni  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025