Im September wird David Harris 73 Jahre alt. Eine Woche später wird der langjährige Geschäftsführer des American Jewish Committee (AJC), eine der größten und ältesten jüdischen Organisationen weltweit, seinen Posten räumen.
Seit 1979 ist Harris beim AJC, seit 1991 dessen CEO. Der Verband, der in zahlreichen europäischen Hauptstädten Dépendancen unterhält, ist eng mit seinem Namen verbunden. Israels verstorbener Präsident Schimon Peres bezeichnete den für seine Reisetätigkeit und seine diplomatischen Kontakte bekannten Harris einst als »Außenminister des jüdischen Volkes«.
CHEFSESSEL Nachfolger soll ein amtierender Abgeordneter der Demokratischen Partei werden. Es handelt sich um Ted Deutch. Der 55-Jährige gab am Montag bekannt, er werde seine politische Karriere beenden und bei der Neuwahl des Repräsentantenhauses im Herbst nicht mehr antreten. Stattdessen wechselt Deutch auf den Chefsessel des AJC.
Seit 2010 vertritt er einen Wahlkreis in der Region Fort Lauderdale im Kongress. Zuvor war Deutch Mitglied des Senats des Bundesstaates Florida. Der promovierte Jurist ist Spross einer jüdischen Familie aus Pennsylvania mit weißrussischen und russischen Vorfahren.
Deutch ist aktuell Vorsitzender des Ethikausschusses des Repräsentantenhauses sowie Mitglied im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und im Justizausschuss. Er gilt als einer der wichtigsten Unterstützer Israels im Kongress. Dort gründete und leitete er auch eine überparteiliche Taskforce zur Bekämpfung des Antisemitismus. Gemeinsam mit seiner Frau Jill hat er drei erwachsene Kinder. mth