Identität

Vitali Klitschko: Ich habe das Jüdische in meiner Familie sehr spät entdeckt

Vitali Klitschko (r.), hier mit seinem Bruder Wladimir (Archiv) Foto: picture alliance / NurPhoto

Der Konflikt um die Ukraine ist nach Ansicht von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko »keine Frage der Sprache, der Religion, der Nationalität«. Anders als von der russischen Propaganda behauptet, gehe es nicht um Nationalisten oder angeblich fehlende Rechte von russischsprachigen Menschen in der Ukraine, sagte Klitschko der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«. Er selbst sei Halbrusse, seine Mutter Russin, betonte der 51-Jährige und fügte hinzu: »Es ist eine Frage der Werte.«

Weiter sagte der frühere Box-Champion, er habe das Jüdische in seiner Familie »sehr spät entdeckt«. Sein Vater sei Kommunist gewesen, »und wenn du in sowjetischer Zeit Karriere machen wolltest und jüdische Vorfahren hattest, gab es keine Chance, nach oben zu kommen«. Aber jetzt wisse er, dass seine Großmutter jüdische Wurzeln gehabt habe.

Der jüdische Glaube habe jedoch in der Erziehung keine Rolle gespielt, so Klitschko: »Vater hat nie darüber geredet.« Auf die Frage, ob er jetzt manchmal in eine Synagoge gehe, sagte der Bürgermeister: »Nein. Na ja, ab und zu. Denn ich habe viele jüdische Freunde um mich herum.« kna

Interview

Der Medienschaffer

Der Ausnahmejournalist und Unternehmer Roger Schawinski über Erfolg, Judenhass und den 7. Oktober

von Nicole Dreyfus  28.03.2024

Nachruf

Joe Lieberman stirbt mit 82 Jahren

Fast ein Viertel Jahrhundert lang setzte er sich als Senator auch für jüdische Belange ein

von Imanuel Marcus  28.03.2024

USA

Bildhauer Richard Serra gestorben

Für mehr als 100 öffentliche Orte schuf er Skulpturen – von Philadelphia und St. Louis bis Bochum und Kassel

 27.03.2024

Moskau

Evan Gershkovich bleibt in Untersuchungshaft

Putin will den inhaftierten US-Journalisten gegen russische Gefangene auszutauschen

 26.03.2024

Glosse

Woher stammt der Minderwertigkeits-komplex vieler Schweizer gegenüber Deutschen?

Und was verbindet die Identitätskarte mit der Rappenspalterei?

von Nicole Dreyfus  25.03.2024

Schweiz

Antisemitismus-Problem an Schulen

Die Zahlen sind erschreckend, doch die Stadt Bern wiegelt ab. Und jüdische Eltern verlieren das Vertrauen

von Nicole Dreyfus  24.03.2024

Großbritannien

»Beste Wünsche für eine Refua Schlema«

Oberrabbiner Sir Ephraim Mirvis und das Board of Deputies wenden sich nach ihrer Krebsdiagnose an Prinzessin Kate

 24.03.2024 Aktualisiert

Jubiläum

Mehr als koscheres Pastrami-Sandwich

New York feiert in diesem Jahr seinen 400. Geburtstag. Eine Reise durch die jüdische Geschichte der Stadt

von Hannes Stein  23.03.2024

Iran

Von Schuschan bis Teheran

Tausende Juden leben noch in der Islamischen Republik. Dieser Tage feiern sie Purim – trotz allem

von Mascha Malburg  21.03.2024