Sport

Vater der Paralympics

Entwickelte im englischen Exil die Idee der Sportwettkämpfe für Querschnittsgelähmte: der jüdische Arzt Ludwig Guttmann (vorne rechts) Foto: dpa

Ludwig Guttmann ist in die »Hall of Fame des deutschen Sports« aufgenommen worden. Der deutsche Arzt Guttmann (1899 in Tost/Oberschlesien geboren, 1980 in Aylesbury/Buckinghamshire gestorben) musste 1939 als Jude vor den Nazis nach England fliehen. Er gilt als Begründer des Behindertensports und der Paralympics.

In Breslau hatte Guttmann als Neurologe im Jüdischen Krankenhaus gearbeitet, während der Pogromnacht im November 1938 hatte er den in ihren Wohnungen bedrohten Juden Zuflucht im Krankenhaus geboten. Als die Nazis nach ihnen suchten, gab Guttmann sie als seine Patienten aus und konnte so Leben retten.

ehrung Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands, sagte zur Aufnahme Guttmanns in die Hall of Fame: »Mit dieser Ehrung wird eine bedeutende Persönlichkeit ins Blickfeld gerückt, die für den Behindertensport eine enorme, bisher aber nicht ausreichend gewürdigte Bedeutung hatte.«

In seinem englischen Exil führte Guttmann die Stoke Mandeville Games ein, mit denen vor allem Querschnittsgelähmte und Rückenmarksverletzte an sportlichen Wettkämpfen teilnehmen konnten. Es waren die Vorläufer der Paralympics, der Olympischen Spiele für Behinderte. Später wurde Guttmann als Sir in den Adelsstand berufen.

Die Hall of Fame hat seit vergangenem Jahr eine neue Website (www.hall-of-fame-sport.de), eine Wanderausstellung war bereits in Saarbrücken und Frankfurt zu sehen. Vom 12. Juni bis 14. Juli 2014 wird die Schau in der Ehrenhalle des Berliner Olympiastadions gezeigt. ja

Lesen Sie mehr über Ludwig Guttmann:
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/13844

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

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