US-Demokraten

»Trump muss weg!«

Bernie Sanders (r.) mit Joe Biden Foto: imago

Die Präsidentschaftsbewerber der US-Demokraten haben sich in ihrer fünften Fernsehdebatte angesichts der Ukraine-Affäre nahezu geschlossen für eine Amtsenthebung von Präsident Donald Trump ausgesprochen. Ein ums andere Mal habe der Amtsinhaber das Gesetz gebrochen, erklärte die Senatorin von Massachusetts, Elizabeth Warren, am Mittwoch in Atlanta im Staat Georgia. Amy Klobuchar, Senatorin von Minnesota, warf Trump vor, »seine eigenen Interessen« über jene des Landes gestellt zu haben. »Dies ist falsch.«

Vermonts Senator Bernie Sanders nannte Trump »den korruptesten Präsidenten in der modernen Geschichte. Er muss weg!« Zugleich warnte er die Partei davor, sich nur wahnhaft auf Trump einzuschießen. Ansonsten drohe eine Wahlniederlage. Vielmehr sollten die Demokraten sich auf die Nöte der Arbeiter fokussieren.

Umfragefavorit Joe Biden bekräftigte, dass Trump besonders nervös über die Aussicht sei, bei der Wahl 2020 von ihm herausgefordert zu werden. Sollte er gewinnen, werde er das Justizministerium zudem nicht anweisen, gegen Trump zu ermitteln, sagte Biden. Dies sei nicht die Aufgabe des Präsidenten, sondern obliege dem Generalstaatsanwalt.

Das Nominierungsrennen der Demokraten tritt nun in eine entscheidende Phase ein.

Die Demokraten im Repräsentantenhaus prüfen aktuell, ob Trump sein Amt zum eigenen Vorteil missbrauchte, indem er seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj zu Ermittlungen gegen Biden drängte. Im Fokus steht dabei auch die Frage, ob der US-Präsident längst vom Kongress bewilligte Militärhilfe für Kiew als Druckmittel einsetzte, um sich die ukrainische Regierung gefügig zu machen.

Das Nominierungsrennen der Demokraten tritt in eine entscheidende Phase ein. Am 3. Februar 2020 steht die erste Vorwahl im Staat Iowa an, und Umfragen sehen drei Bewerber vorne: Ex-Vizepräsident Biden, Warren und Sanders. Zuletzt konnte auch Pete Buttigieg, Bürgermeister der Gemeinde South Bend, massiv Boden gutmachen. Daher stand der 37-Jährige bei der Debatte im Atlanta diesmal verstärkt im Fokus.

Auf der Bühne trat Buttigieg vor allem der Kritik entgegen, dass er als Stadtvater einer 100-000-Einwohner-Stadt nicht über das nötige Rüstzeug fürs Weiße Haus verfüge. Zwar habe er keine herkömmliche Establishment-Erfahrung in Washington vorzuweisen, räumte er ein, aber: »Ich würde einwenden, dass wir jetzt etwas ganz anderes brauchen.«

Biden, Warren, Sanders, Buttigieg und Klobuchar teilten sich mit fünf weiteren Anwärtern die Bühne: New Jerseys Senator Cory Booker, die Abgeordnete Tulsi Gabbard, die kalifornische Senatorin Kamala Harris, Milliardär und Aktivist Tom Steyer und Unternehmer Andrew Yang. Mehr als zehn weitere Aspiranten durften nicht teilnehmen, da sie von der Partei vorgeschriebene Mindeststandards bei Umfragewerten und Spendenaufkommen nicht vorweisen konnten.

Auch der einflussreiche Milliardär Michael Bloomberg liebäugelt offen mit einer Kandidatur.

Trotz des dicht gedrängten Bewerberfelds treibt einige Spender die Sorge um, dass es die verfügbaren Aspiranten nicht mit Trump aufnehmen könnten. Zuletzt warnte sogar Ex-Präsident Barack Obama die Demokraten, sich politisch zu weit links aufzustellen. Sonst würden viele moderate und unabhängige Wähler vergrault, die offen wären, dem Kandidaten der Partei im kommenden Jahr ihre Stimme zu geben, mahnte er.

Vor diesem Hintergrund verkündete Deval Patrick, früherer Gouverneur von Massachusetts und ein Vertrauter Obamas, vergangene Woche seinen späten Einstieg ins Nominierungsrennen. Auch der einflussreiche Milliardär Michael Bloomberg liebäugelt offen mit einer Kandidatur. Der New Yorker Ex-Bürgermeister hat bereits Vorkehrungen für eine mögliche Kampagne getroffen.  dpa

Sydney

Sydney: Neujahrszeremonie mit Gedenkminute

Mit einer Gedenkminute und Projektionen wurde während der Neujahrszeremonie der Opfer des Bondi-Massakers gedacht

 31.12.2025

Iran

Video eines Demonstranten gegen die Mullahs in Teheran geht viral

Ein Videoclip, in dem ein Mann in Teheran Regierungspolizisten auf Motorrädern während einer Demonstrationen trotzt, sorgt online für Begeisterung

 31.12.2025

Australien

»Ich wollte verhindern, dass unschuldige Menschen getötet werden«

Ahmed Al-Ahmed, der »Held von Sydney«, hat sich erstmals persönlich zu seinem mutigen Eingreifen während des Massakers an einer Chanukka-Feier am Strand geäußert

von Nicole Dreyfus  29.12.2025

Sydney

Großes Sicherheitsaufgebot nach dem Terror am Bondi Beach

Schwer bewaffnete Polizisten sollen das berühmte Feuerwerk zum Jahreswechsel schützen. Zuvor will die Stadt in einer Schweigeminute der Opfer des Anschlags gedenken

 28.12.2025

Australien

Brandanschlag auf Auto eines Rabbiners in Melbourne

Kurz nach dem Terroranschlag am Bondi Beach geht im Süden Australiens ein Fahrzeug mit »Happy Chanukah!«-Schriftzug in Flammen auf

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Meinung

Die Columbia und der Antisemitismus

Ein neuer Bericht offenbart: An der US-Eliteuniversität sind die Nahoststudien ideologisch einseitig und jüdische Studenten nicht sicher. Es ist ein Befund, der ratlos macht

von Sarah Thalia Pines  22.12.2025

Geburtstag

Holocaust-Überlebender Leon Weintraub wird 100 Jahre alt

Dem NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau entkam Leon Weintraub durch eine Augenblicks-Entscheidung. Heute warnt er als Zeitzeuge in Schulklassen vor Rechtsextremismus. Am 1. Januar feiert er seinen 100. Geburtstag

von Norbert Demuth  22.12.2025

Frankreich

Jüdische Kinder vergiftet, aber Antisemitismus spielt keine Rolle

Ein Kindermädchen, das ihre jüdischen Arbeitgeber vergiftet hatte, wurde nun in Nanterre verurteilt - allerdings spielte ihr Antisemitismus im Urteil keine Rolle. Das sorgt für Protest

 22.12.2025