USA

Trump beendet Trennung von Migrantenfamilien

Tijuana, Mexiko: Zwei Kinder spielen mit Seifenblasen in einer Unterkunft an der Grenze zu den Vereinigten Staaten. Viele Familien aus Zentralamerika emigrieren aus ihren Herkunftsländern und beantragen Asyl in den USA. Foto: dpa

Nach scharfer Kritik amerikanischer Prominenter, dem republikanischen Vorsitzenden des US-Kongresses, Paul Ryan, Papst Franziskus, der britischen Premierministerin Theresa May, jüdischer Organisationen und seiner eigenen Familie hat US-Präsident Donald Trump die Trennungen von Migrantenfamilien an der Grenze zu Mexiko beendet.

Kindeswohl
Am Mittwoch unterzeichnete Trump ein vorläufiges Dekret. Es sieht vor, Familien nach illegaler Einreise nicht mehr zu trennen und gemeinsam festzuhalten. Kinder sollen ab jetzt gemeinsam mit ihren Eltern im Gefängnis eingesperrt werden. Ausnahmen soll es nur geben, wenn die Haft schädlich für das Kindeswohl sein könnte. An diesem Donnerstag soll das US-Repräsentantenhaus über einen Gesetzentwurf abstimmen, der die Familientrennung an der Grenze formell beenden könnte.

Auch Präsidentengattin Melania Trump hatte sich von der Praxis der Familientrennung distanziert. US-Medien hatten zuvor Aufnahmen von Kleinkindern veröffentlicht, die verzweifelt weinten und nach ihren Müttern riefen. Medienberichten zufolge unterschrieb Trump das vorläufige Dekret, nachdem seine Tochter Ivanka ihn in einem Gespräch darum gebeten hatte.

Twitter Ivanka, die zum Judentum konvertiert ist und als Beraterin ihres Vaters im Weißen Haus fungiert, schrieb nach Erlass des Dekrets auf Twitter: »Danke, Potus (Präsident der Vereinigten Staaten), dafür, dass du einen entscheidenden Schritt unternommen hast, um die Familientrennung an der Grenze zu beenden.«

Auch die Verbände der wichtigsten vier jüdischen Strömungen in den USA (Reformer, Konservative, Orthodoxe und Rekonstruktionisten) hatten sich in einem Offenen Brief für die Beendigung der Familientrennung an der Grenze eingesetzt. Die jüdische Flüchtlingshilfsorganisation HIAS kritisierte allerdings auch Trumps Dekret vom Mittwoch.

Kritik In einer Mitteilung des HIAS-Präsidenten Mark Hetfield, die von der Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency zitiert wurde, hieß es: »Es kann hier nicht die Lösung sein, von der grausamen und inhumanen Politik der Familientrennung zu einer grausamen und inhumanen Politik der unbefristeten Internierung von Familien überzugehen.« Weiter sagte Hetfield: »Kinder gehören nicht ins Gefängnis.« ag

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

Österreich

Neue Direktorin für das Jüdische Museum Hohenems

Historikerin Irene Aue-Ben-David übernimmt die Leitung und bringt internationale Erfahrung aus Jerusalem mit

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Basel

Mann wollte Juden während des ESC angreifen

Kurz vor dem »Eurovision Song Contest« in der Schweiz wurde ein 25-Jähriger wegen konkreter Gewaltdrohungen festgenommen und ausgewiesen

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Australien

Wie geht es dem »Helden von Sydney«?

Ahmed al-Ahmed gehe es schlechter als angenommen, sagt sein Anwalt. Der muslimische Familienvater drohe, seinen Arm zu verlieren

 16.12.2025

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Attentat in Sydney

»Was würden die Opfer nun von uns wollen?«

Rabbiner Yehuda Teichtal hat bei dem Attentat in Sydney einen Freund verloren und wenige Stunden später in Berlin die Chanukkia entzündet. Ein Gespräch über tiefen Schmerz und den Sieg des Lichts über die Dunkelheit

von Mascha Malburg  16.12.2025

Sydney

Opera House erstrahlt mit Bild von Chanukkia

Es ist ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft

 16.12.2025

Australien

Faktencheck zum Terroranschlag in Sydney

Nach dem Blutbad am Bondi Beach ist noch vieles unklar. Solche Situationen nutzen Menschen in sozialen Netzwerken, um Verschwörungsmythen zu verbreiten

 15.12.2025

Faktencheck

Ahmed Al Ahmed hat einen Angreifer am Bondi Beach entwaffnet

Ein Passant verhindert Schlimmeres - und wird im Netz umbenannt. Angeblich soll Edward Crabtree einen der Täter von Sydney entwaffnet haben. Doch die Geschichte stammt von einer Fake-Seite

 15.12.2025