USA

Tod auf dem Weg in den Kreißsaal

Trauergemeinde vor der Yetev-Lev-Synagoge Foto: dpa

Einen Tag nach den Eltern starb auch das Baby. Die Stimmung bei den Satmarern in Williamsburg, einem Viertel im New Yorker Stadtteil Brooklyn, ist sehr gedrückt. Tausende Menschen nahmen am Sonntag Abschied von Nachman und Raizy Glauber (beide 21). Das junge Paar war kurz nach Mitternacht bei einem Autounfall ums Leben gekommen.

Raizy war im siebenten Monat schwanger, kurz nach ihrem Tod brachten die Ärzte per Kaiserschnitt das Kind zur Welt, einen Jungen. Kaum zwei Kilo wog er. Zu schwach zum Weiterleben, starb er am Montagmorgen und wurde neben den frischen Gräbern seiner Eltern beerdigt.

»Eine furchtbare Tragödie«, sagte Oscar Sabel Anfang der Woche im Gespräch mit Journalisten der Nachrichtenagentur Associated Press. »Wir alle hatten gehofft, dass der Säugling überleben würde. Aber Gott hat es so gewollt. Er muss uns keine Antworten geben.«

Sabel wohnt ganz in der Nähe des Unfallorts. Er ist ein älterer Mann, früher hat er als Drucker gearbeitet. Wie Nachman und Raizy Glauber gehört auch er zu der chassidischen Gruppe und trägt einen traditionellen langen Mantel.

100 Stundenkilometer Verwandte der Verstorbenen erzählen Journalisten, dass Raizy Glauber sich am Sonntagmorgen kurz nach Mitternacht nicht wohl gefühlt habe. Daraufhin entschloss sich das Paar, nach Manhattan ins Bellevue Hospital zu fahren. Sie telefonierten mit einem Taxiunternehmen und bestellten ein Auto. Unterwegs kam der Wagen an ein Stoppschild.

Dort näherte sich ein BMW mit rund 100 Stundenkilometern und prallte mit dem Taxi zusammen. Nach Angaben der Polizei schob der rasende BMW das Taxi zu einem Häuflein zusammen und schleuderte Raizy Glauber aus dem Wagen. Ihren Ehemann bargen Rettungskräfte, nachdem sie das Dach des Autos geöffnet hatten. Der Taxifahrer erlitt nur leichte Verletzungen.

Zeugen berichten, der Fahrer des BMW sei nach dem Zusammenprall davongerannt. Die Polizei hat ihn inzwischen identifiziert und sucht nach ihm. Der 44-Jährige wurde erst vor zwei Wochen verhaftet, weil er betrunken Auto fuhr. Das Verfahren gegen ihn ist noch nicht abgeschlossen. In den 90er-Jahren saß er zehn Jahre im Gefängnis, weil er einen Mann erschossen hatte.

»Wir in der Community fordern den Staatsanwalt auf, den Unfallverursacher wegen dreifachen Mordes anzuklagen«, sagte Isaac Abraham, ein Sprecher der chassidischen Gemeinde. »Dieser Feigling verließ den Unfallort, und die Insassen des anderen Autos waren ihm völlig egal.«

Großbritannien

Nike hat es »nicht böse gemeint«

Der Sportartikel-Konzern hing zum London Marathon ein Banner auf, das aus Sicht von Kritikern die Schoa lächerlich gemacht hat. Jetzt hat sich das Unternehmen entschuldigt.

 29.04.2025

Schweiz

Junger Mann wegen geplanten Anschlags auf Synagoge Halle verhaftet

Die Anschlagspläne soll er laut Staatsanwaltschaft zwischen Juli 2024 und Februar 2025 wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt haben

 29.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025

Großbritannien

Israelfeindliche Aktivisten stören London-Marathon

Mitten im London-Marathon kommt es zu einer Protestaktion gegen Israel. Zwei Aktivisten springen auf die Strecke und streuen rotes Pulver

 27.04.2025

Essay

Wir gehen nicht allein

Zum ersten Mal hat unsere Autorin mit dem »Marsch der Lebenden« das ehemalige KZ Auschwitz besucht. Ein Versuch, das Unvorstellbare in Worte zu fassen

von Sarah Maria Sander  27.04.2025

Frankreich

Serge Klarsfeld: »Wir müssen vorbereitet sein«

Der Holocaust-Überlebende und Nazi-Jäger hat in »Le Figaro« einen dringenden Appell veröffentlicht und erneut für rechte Parteien geworben. Das Judentum sei bedrohter denn je, glaubt er

 25.04.2025

USA

Sharon Osbourne vs. die Anti-Israel-Popkultur

Rock-Veteranin Sharon Osbourne hat sich mit dem irischen Rap-Trio Kneecap angelegt, das offensichtlich meint, mit Hassrede gegen Israel seine Fanbase vergrößern zu können

von Sophie Albers Ben Chamo  25.04.2025

KZ-Gedenkstätte Auschwitz

Israels Präsident Isaac Herzog und Eli Sharabi beim »Marsch der Lebenden«

Auf dem Weg von Auschwitz nach Birkenau sind diesmal auch ehemalige israelische Geiseln der Hamas dabei. Israels Präsident Herzog erinnerte an die weiterhin in Gaza gefangen gehaltenen israelischen Geiseln

 24.04.2025