Österreich

Thema »Schoa« für Kinder

Chaya Schowers als Vierjährige Foto: millisegal.at

»Heute lebe ich in Israel, ich bin verheiratet und habe drei Kinder und sieben Enkelkinder«, erzählt Chaya Schowers. Als sie ein Kind war, hieß sie Klara Kleimann und lebte in Essen, wo sie 1923 geboren wurde. Wie sie das NS-Regime überlebt hat, können Schüler derzeit im Rahmen der Wanderausstellung »Auf den Spuren eines Fotos« nachlesen.

Ihre Lebens- und Überlebensgeschichte wird ebenso wie jene von neun weiteren Kindern aus ganz Europa so erzählt, wie dies ein Kind tun würde, erklärt Veranstaltungsagentin Milli Segal die besondere Konzeption der Schau, die von Yad Layeled France für den Einsatz an Schulen konzipiert wurde. Segal holte die Ausstellung nach Österreich, wo sie nun ein Jahr lang durch Schulen touren wird.

Fotos Begriffe wie »Konzentrationslager«, »Hitlerjugend« oder »Kindertransport«, die jüngeren Schülern nicht geläufig sind, erklärt ein neben den Geschichten laufendes Glossar. Illustriert werden die Biografien durch Fotos, die verschiedene Lebensstationen dokumentieren.

Das Kindermuseum Yad Layeled im Kibbuz Lohamei Hagetaot bereitet die Geschichte der Schoa so auf, dass sie von Kindern verstanden – aber auch ausgehalten werden kann. Die Ausstellung wurde für Frankreich konzipiert und nun für Wien ins Deutsche übersetzt. Ein Einsatz in Deutschland ab dem kommenden Schuljahr sei erwünscht, betont Segal. Noch gibt es aber keine konkreten Pläne.

Feedback Was Segal an der Schau besonders gefiel, war, »dass Kinder und Jugendliche hier sehen, dass es dennoch noch ein Leben danach gegeben hat«. Von Lehrern habe Segal bereits das Feedback erhalten, dass die Ausstellung aber auch noch einen anderen Aspekt gut bearbeiten lasse: zu hinterfragen, was jemand erlebt hat, bevor er in ein anderes Land kommt.

Über die Schau kann man sich auch diesem Thema nähern und mit Kindern – die zwar in Mitteleuropa geboren wurden, deren Eltern aber in Kriegsgebieten Schreckliches erlebt haben – darüber sprechen. Die Auseinandersetzung damit hilft aber auch jenen, die keine Emigrationserfahrung haben. Sie lernen Toleranz gegenüber Flüchtlingen.

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

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