Grossbritannien

Sir Ephraim

König Charles III. im Gespräch mit dem britischen Oberrabbiner Ephraim Mirvis Foto: imago images/Aaron Chown / Avalon/Photoshot

Der britische Oberrabbiner Ephraim Mirvis wird von König Charles III. zum Ritter geschlagen. Wie das Cabinet Office am Freitag erklärte, erhält der 66-jährige Rabbiner eine der höchsten Auszeichnungen Großbritanniens: Er wird Knight Commander of the Order of the British Empire und darf sich künftig Sir Ephraim nennen.

Zur Begründung heißt es, Rabbi Mirvis habe »jüdisch-muslimische Gemeinschaftsprojekte initiiert und gemeinsam mit dem Erzbischof von Canterbury das In-Good-Faith-Programm ins Leben gerufen, das anglikanische und jüdische Geistliche zusammenbringt«. Mirvis stehe für ein »Judentum der Verantwortung«, das globale Ereignisse thematisiert und öffentlich Partei ergreift für Menschen in Not, wie uigurische Muslime. Es sei dies »die einzige derartige Intervention eines globalen Glaubensführers« gewesen, hebt das Cabinet Office hervor.

Außerdem hält man dem Rabbiner zugute, dass »er sich für mehr Inklusion im orthodoxen jüdischen Leben« einsetze, »größere Möglichkeiten für weibliche Führung« schaffe und einen Leitfaden für den wohlwollenden Umgang mit LGBT-Schülerm an orthodoxen Schulen herausgegeben habe.

TRADITION Es ist das erste Mal, dass König Charles die »New Year Honours« absegnet. Traditionell ehrt das Königshaus damit zum Jahreswechsel zahlreiche Menschen mit Orden und Auszeichnungen für ihren gesellschaftlichen Einsatz.

In diesem Jahr stehen 1107 Menschen auf der Liste der zu Ehrenden, darunter die britischen Botschafterinnen in Kiew und Moskau. Aus der jüdischen Gemeinde wurden im Rahmen der 2023 New Year Honours neben dem Oberrabbiner auch die Präsidentin des Board of Deputies of British Jews, Marie van der Zyl, ihr Vorgänger Jonathan Arkush sowie sechs Holocaust-Überlebende und die jüdische Fernsehmoderatorin Rachel Riley geehrt. ja (mit dpa)

Großbritannien

Warten auf »Bridgerton«

Die Sehnsucht nach der vierten Staffel des Netflix-Hits ist groß. Aber wie war eigentlich das reale jüdische Leben in der Regency?

von Nicole Dreyfus  29.06.2025

Glastonbury Festival

Kritik an antiisraelischen Parolen

Neben der Musik sorgt Hetze gegen Israel für Aufsehen – mit Folgen für die BBC, die alles live übertragen hat

 29.06.2025

Glastonbury

Bob Vylan ruft »Death, death to the IDF« – BBC überträgt es

Beim größten Open Air Festival Großbritanniens rufen Musiker antiisraelische Parolen

 28.06.2025

Militär

Name des schwulen Bürgerrechtlers Harvey Milk von US-Kriegsschiff gestrichen

Das nach Milk benannte Versorgungsschiff heißt jetzt »USNS Oscar V. Peterson«

 28.06.2025

Meinung

Francesca Albaneses Horrorshow

Die UN-Berichterstatterin verharmlost den Hamas-Terror und setzt die Israelis mit den Nazis gleich. Mit ihren Ansichten tourt sie nun durch die Schweiz

von Nicole Dreyfus  30.06.2025 Aktualisiert

Aufarbeitung

Brasilien entschädigt Familie von jüdischem Diktaturopfer

Vladimir Herzog gehört zusammen mit dem ehemaligen Abgeordneten Rubens Paiva zu den bekanntesten Diktaturopfern

 27.06.2025

Buenos Aires

Anschlag auf Juden in Argentinien: Prozess nach mehr als 30 Jahren

Am 18. Juli 1994 waren beim Anschlag auf das jüdische Kulturzentrum AMIA 85 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt worden

 27.06.2025

USA

Die Social-Media-Bändigerin

Die pro-israelische Influencerin Montana Tucker liefert Lehrstücke der modernen Kommunikation im Akkord. Zeit, sich die junge Frau, die mit Tanzvideos berühmt wurde, genauer anzusehen

von Sophie Albers Ben Chamo  26.06.2025

Balkan

Bosnien entschuldigt sich bei Rabbinerkonferenz

Über eine Tagung der Europäischen Rabbinerkonferenz in Sarajevo kam es zum judenfeindlichen Eklat. Mit der jetzt erfolgten Entschuldigung ist der Fall indes noch nicht bereinigt

 26.06.2025