USA

Sharon Osbourne vs. die Anti-Israel-Popkultur

Sharon Osbourne Foto: picture alliance / Sipa USA

Es ist eine unfassbar tragische, aber ganz reale Wahrheit: Der Israelhass liegt im Trend. Er ist in diesem Augenblick ein Stück billige Popkultur: Leere in einem grellen T-Shirt mit Keffiyeh am Hals. Aber es blinkt und schreit so grell und laut, dass Horden von jungen Menschen sich willig ins Ornament der Masse einfügen und einfach mitbrüllen, wenn ein Rapper auf der Bühne eines Musikfestivals »Fuck Israel!« schreit. Damit es auch jeder mitbekommt, standen die Worte auch noch auf einer riesigen Leinwand zu lesen. Hass-Karaoke. Hier musste niemand selbst denken.

Das tat aber Sharon Osbourne, die Frau und Managerin von Rockikone Ozzy Osbourne, die, wie das Kind im Märchen mit dem nackten Kaiser, die Wahrheit aussprach. Zeitgemäß in den sozialen Medien.

Besagtes Musikfestival war Coachella in Kalifornien, Wohnzimmer von Stars wie Lady Gaga, Billie Eilish, Harry Styles und Kendrick Lamar. Mit jährlich bis zu 125.000 Besuchern. Die Band war Kneecap aus Belfast, die mit Nationalismus, altersentsprechendem Selbstmitleid und Mittelfinger derzeit die Popwelt begeistert und am 18. April auf großer Bühne Tausende Menschen zum Hass aufrief.

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»Coachella 2025 wird als ein Festival in Erinnerung bleiben, das seine moralische und spirituelle Integrität aufgegeben hat«, schrieb Osbourne in ihrem Post. In einer Zeit, da die Welt aus den Fugen gerate, »sollte Musik als Fluchtmöglichkeit dienen, nicht als Bühne für politischen Diskurs«. Der Hauptzweck von Musik bestehe darin, »Menschen zu vereinen«. Festivals seien kein Ort, um »terroristische Organisationen zu fördern oder Hass zu verbreiten«, so die X-Factor-Jurorin.

Neben oben genannter Hassrede stand auf der Leinwand auch zu lesen: »Israel begeht einen Genozid an Palästinenser:innen« und »Er wird von der US-Regierung ermöglicht, die Israel trotz ihrer Kriegsverbrechen bewaffnet und finanziert«.

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Während sie politische Statements von Bands wie Green Day noch respektieren könne (die eine Songzeile für ihre Show geändert hatten), habe die irische Rap-Gruppe Kneecap »ihren Auftritt auf ein neues Niveau gehoben, indem sie aggressive politische Statements einbaute. Zu ihren Aktionen gehörten die Projektion antiisraelischer Botschaften und Hassreden, und diese Band unterstützt offen terroristische Organisationen«, schrieb Osbourne weiter.

Sie wendete sich auch an Veranstalter und Management. Wie jemand, der wisse, was am 7. Oktober 2023 in Israel passiert ist, solch eine Band buchen könne, »die die Taten dieses Tages und die für diesen Massenmord verantwortliche Gruppe unterstützt«, verstehe sie nicht.

Keine Auftritte mehr, fordert Osbourne

Ans Management gerichtet, schrieb sie weiter, dass sie sich mit den »Komplexitäten« in der Musikbranche auskenne, und dass sie daher wisse, dass hier niemand von Kneecaps Auftritt »überrumpelt« wurde. Tatsächlich hatte die Band bereits 2020 zum Boykott Israels aufgerufen und laut britischen Zeitungsberichten auf Konzerten unter anderem Hamas und Hisbollah gelobt. Am Schluss ihres Posts forderte Osbourne ein Auftrittsverbot für Kneecap in den USA: »Ich bitte Sie dringend, sich gemeinsam mit mir für die Aufhebung des Arbeitsvisums von Kneecap einzusetzen.«

Kneecap hat auch schon geantwortet. Sie hätten bereits »Hunderte Zionisten-Droh-Messages« bekommen, klagen die jungen Männer, die offensichtlich noch lernen müssen, dass Hass kein cooles Band-T-Shirt ist, sondern Konsequenzen hat.

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

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