USA

Seder im Weißen Haus

Sederabend bei Obamas 2009 Foto: dpa

Inzwischen ist es Tradition. Auch in diesem Jahr hat US-Präsident Barack Obama zum Seder ins Weiße Haus eingeladen. Am Montagabend feierte seine Familie mit Freunden und Mitarbeitern gemeinsam den Beginn des Pessachfests. Dabei wurde auch die Haggada gelesen. Die vier traditionellen Fragen stellten die beiden Obama-Töchter Malia und Sasha. Sie fanden auch den Afikoman.

jetlag Obama selbst war erst wenige Stunden vor dem Sederabend von einem Blitzbesuch aus Afghanistan zurückgekehrt. Dort war er mit Präsident Hamid Karsai zusammengetroffen und hatte amerikanische Soldaten besucht. New Yorker Zeitungen befürchteten, Obama werde angesichts des Jetlags wohl nicht bis zum vierten Glas Wein durchhalten und bereits vorher einnicken.

Die Seder-Tradition im Weißen Haus begann vor zwei Jahren, als Obama noch nicht zum Präsidentschaftskandidaten gekürt worden war. Sein Wahlkampf hatte einen Tiefpunkt erreicht. Vieles deutete darauf hin, dass Hillary Clinton das Rennen gewinnen würde. Während einer Wahlkampfreise, es war der Vorabend von Pessach, setzten sich seine jüdischen Mitarbeiter zu einem improvisierten Seder zusammen. Obama gesellte sich dazu. Die Stimmung war gedrückt. Doch die vier Gläser Wein, die jeder trinken musste, machten die Männer heiter, sie rissen Witze und lachten viel. Zum Abschied schworen sie sich: »Und nächstes Jahr im Weißen Haus!« Die Rechnung ging auf: Obama schaffte den Sprung – und führte den alljährlichen Seder im Family Dining Room ein.

spekulation Wie ironisch manch Gast am Montagabend bei der Abschlussformel »Nächstes Jahr in Jerusalem!« wohl gelächelt haben mag, darüber spekulieren israelische Medien. Die Tageszeitung Haaretz glaubt, der Präsident habe den Finger gehoben und gewarnt: »Ohne Ramat Shlomo!« In diesem Stadtteil im arabischen Ost-Jerusalem will Israels Regierung 1.600 neue Wohnungen für jüdische Familien bauen. Die amerikanische Regierung protestiert dagegen, weil das Projekt die Friedensverhandlungen mit den Palästinensern gefährde.

Mexiko

Präsidentschaftskandidatin von Bewaffneten aufgehalten

Steckt ein Drogenkartell hinter dem bedrohlichen Zwischenfall?

 22.04.2024

Meinung

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Fall Samir

Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

USA/Israel

Biden: Pessach-Fest ist besonders hart für Familien der Geiseln

Die abscheulichen Gräueltaten der Hamas dürften niemals vergessen werden, sagt der Präsident

 22.04.2024

Ukraine

Mazze trotz Krieg

Kyivs älteste Synagogen-Bäckerei produziert seit Jahrzehnten, und nun auch bei Raketenbeschuss

von Michael Gold  22.04.2024

Pessach

Der eigene Exodus

Wie erlangt der Mensch persönliche Freiheit? Wir haben sechs Jüdinnen und Juden gefragt

von Nicole Dreyfus  22.04.2024

London

Initiative gegen Antisemitismus: Polizeichef soll zurücktreten

Hintergrund ist ein Vorfall bei einer antiisraelischen Demonstration

 22.04.2024

Columbia University

Nach judenfeindlichen Demos: Rabbiner warnt eindringlich

Jüdische Studierende sind auf dem Campus nicht mehr sicher, sagt Elie Buechler

 22.04.2024

London

Polizeichef steht in der Kritik

Die »Initiative Campaign Against Antisemitism« fordert den Rücktritt von Sir Mark Rowley

 21.04.2024

Großbritannien

Der erste Jude in 1000 Jahren

Nick Rubins ist neuer Sheriff von Nottingham – und hat nur bedingt mit Robin Hood zu tun

von Sophie Albers Ben Chamo  20.04.2024