Pandemie

Schweiz: Mutierte Corona-Variante an jüdischen Schulen

Symbolfoto Foto: imago images/Michael Weber

An zwei jüdischen Privatschulen in Zürich ist eine mutierte Variante des Coronavirus gehäuft aufgetreten. Das gab die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich in einer Mitteilung für die Medien bekannt.

Es handele sich »um die Privatschule Noam Zürich mit Primar- und Sekundarstufe und die private ICZ Schule mit Vorkindergarten und Kindergarten«. Aus der Privatschule Noam wurden Infektionen am Montag bestätigt.

ANALYSE Im Rahmen einer weitergehenden Analyse von Testergebnissen seien »bei mehreren Schülerinnen und Schülern sowie Lehrpersonen an zwei Privatschulen im Kreis 2 der Stadt Zürich eine mutierte Variante des Covid-19-Virus nachgewiesen« worden, teilte die Gesundheitsdirektion weiter mit. Aus der Privatschule Noam verlautete, es seien (Stand Montagmittag) elf Menschen positiv getestet, von ihnen hätten sich zwei mit einer mutierten Virusvariante angesteckt. Zu den Infizierten gehörten Lehrer und Mitarbeiter der Schule sowie Schüler und Eltern.

Der Krisenstab der Privatschule Noam will am Mittwoch wieder tagen.

»Wir haben die Schule am 15. Januar geschlossen, weil es positive Fälle in der Schule und auch im Kindergarten der jüdischen Gemeinde gab, den einige Geschwisterkinder unserer Schulkinder besuchen. Wir wollten eine weitere Ausbreitung verhindern«, hieß es. »Wir sind alle sehr besorgt und sehr vorsichtig, und wir kommunizieren die Situation sehr offen.«

KRISENSTAB Leider habe man bereits im Frühjahr Erfahrungen mit dem Online-Unterricht gemacht: »Das läuft bei uns sehr gut.« Der Krisenstab der Privatschule Noam will sich am Mittwoch wieder treffen: »Wir hoffen, dass wir die Schule nächste Woche wieder öffnen können.«

Laut Gesundheitsdirektion Zürich wurden an den beiden jüdischen Schulen insgesamt über 30 Menschen positiv getestet, die sich jetzt in Quarantäne befänden. Die Ansteckungen hätten mittlerweile auch das familiäre Umfeld erfasst. Aktuell würden die Kontakte der Infizierten abgeklärt.

Laut der Gesundheitsdirektion Zürich wurden über 30 Menschen positiv getestet, die sich jetzt in Quarantäne befinden.

Beide Schulen hätten »aufgrund vereinzelt vorgekommenen Ansteckungen den Unterricht und den Betrieb vorsorglich eingestellt. In beiden Schulen wurden gemäß ersten Abklärungen bis zur Schließung umfassende Schutzkonzepte umgesetzt. Beide Schulleitungen haben beschlossen, die Schließung weiterhin beizubehalten«, hieß es weiter in der Mitteilung.

Um eine weitere Ausbreitung einer hochansteckenden Virus-Variante zu verhindern, habe die Gesundheitsdirektion vergangene Woche auf Empfehlung des Bundesamts für Gesundheit die Quarantänevorschriften verschärft. Vor dem Hintergrund der Ausbreitung des mutierten Virus sei es »sinnvoll, breit und insbesondere bei Fällen in Schulen oder Institutionen auch asymptomatische Personen zu testen. Nur so können Infektionsketten gezielt unterbrochen werden. Dies ist für die Bewältigung der Epidemie zentral.«

Empfohlen wird eine PCR-Testung, denn nur so können mit einer weiteren Analyse das mutierte Virus entdeckt werden.

Empfohlen werde eine PCR-Testung, denn nur so könne »mit einer weiteren Analyse das mutierte Virus entdeckt werden«. Bei zwei oder mehr Fällen in einer Schule werde geprüft, ob eine großflächige Testung angezeigt sei, so die Gesundheitsdirektion Zürich. ag

Dänemark

Männer sollen 760.000 Euro für die Hamas gesammelt haben

Am Dienstagmorgen nahm die Polizei einen 28-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize sitzt bereits in U-Haft

 05.12.2025

Antisemitismus

Litauen: Chef von Regierungspartei wegen Antisemitismus verurteilt

In Litauen ist der Chef einer Regierungspartei mehrfach durch antisemitische Aussagen aufgefallen. Dafür musste er sich vor Gericht verantworten. Nun haben die Richter ihr Urteil gefällt

 04.12.2025

Ukraine

Alles eine Frage der Herkunft

Wie ein Korruptionsskandal den antisemitischen Narrativen in Russland Vorschub leistet

von Alexander Friedman  04.12.2025

Europa

»Yid Army« im Stadion

Ein neues Buch erklärt, warum Fußballvereine wie Tottenham Hotspur, Austria Wien und Ajax Amsterdam zu »Judenklubs« wurden

von Monty Ott  04.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Italien

Francesca Albanese und ihre »Mahnung« an die Presse

In Turin wurden die Redaktionsräume von »La Stampa« von Demonstranten verwüstet. Die Reaktion der UN-Sonderbeauftragten für die Palästinensergebiete verstörte viele

von Michael Thaidigsmann  02.12.2025

Jüdisches Leben im Libanon

Noch immer hat Beirut eine Synagoge, aber die Gläubigen nehmen ab

Einst war Libanon ihr Zufluchtsort, dann kam der Bürgerkrieg, und viele gingen. Doch nach wie vor gehören Juden zu den 18 anerkannten Religionsgruppen im Libanon - auch wenn nur noch wenige im Land leben

von Andrea Krogmann  02.12.2025