Amsterdam

»Schutz des Lebens steht über allem«

Rabbiner Binyomin Jacobs Foto: imago images/ZUMA Press

Nach einer Anti-Rassismus-Demonstration in Amsterdam am Montag als Reaktion auf den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA hat auch der niederländische Oberrabbiner Binyomin Jacobs scharfe Kritik an der Veranstaltung geübt.

Wie viele niederländische Politiker bemängelte Jacobs, Bürgermeisterin Femke Halsema habe es versäumt, dafür zu sorgen, dass die wegen der Corona-Pandemie erforderlichen sozialen Abstände eingehalten würden. Das schrieb der Rabbiner in einer Kolumne auf der Website Jonet.nl, wie die Jewish Telgraphic Agency (JTA) berichtete.

ARGUMENTE Synagogen seien immer noch geschlossen, die Gedenkfeiern für die Opfer der Schoa am 4. Mai seien nicht wie sonst abgehalten worden, argumentierte der Rabbiner.

Im jüdischen Religionsgesetz sei der Schutz des Lebens der höchste Wert. Daher sei klar: »Die Demonstration auf dem Damplatz hätte niemals erlaubt werden dürfen.« Die Kundgebung fand auf dem zentralen Platz in Amsterdam vor dem Königlichen Palast statt.

Halsema, die der linksgerichteten grünen Partei angehört, war selbst bei der Demonstration dabei. Ihr droht jetzt ein Misstrauensvotum im Stadtrat von Amsterdam. Sie rechtfertigte sich damit, dass sie bei der Kundgebung weniger Menschen erwartet hätte.

Die Niederlande verzeichnen in der Corona-Pandemie eine der höchsten Pro-Kopf-Todesraten in Europa. ag

Dänemark

Männer sollen 760.000 Euro für die Hamas gesammelt haben

Am Dienstagmorgen nahm die Polizei einen 28-Jährigen fest. Sein mutmaßlicher Komplize sitzt bereits in U-Haft

 05.12.2025

Antisemitismus

Litauen: Chef von Regierungspartei wegen Antisemitismus verurteilt

In Litauen ist der Chef einer Regierungspartei mehrfach durch antisemitische Aussagen aufgefallen. Dafür musste er sich vor Gericht verantworten. Nun haben die Richter ihr Urteil gefällt

 04.12.2025

Ukraine

Alles eine Frage der Herkunft

Wie ein Korruptionsskandal den antisemitischen Narrativen in Russland Vorschub leistet

von Alex Friedman  04.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

New York

Das sind die Rabbiner in Mamdanis Team

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger hat Mamdani keinen Ortodoxen in seine Übergangsausschüsse berufen – eine Lücke, die bereits im Wahlkampf sichtbar wurde

 02.12.2025

Italien

Francesca Albanese und ihre »Mahnung« an die Presse

In Turin wurden die Redaktionsräume von »La Stampa« von Demonstranten verwüstet. Die Reaktion der UN-Sonderbeauftragten für die Palästinensergebiete verstörte viele

von Michael Thaidigsmann  02.12.2025

Jüdisches Leben im Libanon

Noch immer hat Beirut eine Synagoge, aber die Gläubigen nehmen ab

Einst war Libanon ihr Zufluchtsort, dann kam der Bürgerkrieg, und viele gingen. Doch nach wie vor gehören Juden zu den 18 anerkannten Religionsgruppen im Libanon - auch wenn nur noch wenige im Land leben

von Andrea Krogmann  02.12.2025

Bereit fürs ICZ-Präsidium: Noëmi van Gelder, Arthur Braunschweig und Edi Rosenstein (v.l.n.r.)

Interview

»Meinungsvielfalt gilt es auszuhalten« 

Am 8. Dezember wählt die Gemeindeversammlung der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich ein neues Präsidium. Ein Gespräch mit den Kandidaten über Herausforderungen an die Gemeinde, Grabenkämpfe und Visionen

von Nicole Dreyfus  01.12.2025